Saarland-Lese

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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Carolin Eberhardt

Spiele in der Natur

Spiele in der Natur bedeuten für Kinder jeden Alters, eine abenteuerliche Welt zu betreten. Insbesondere, wenn diese erlauben, an einer aufregenden Geschichte teilzunehmen. Insgesamt 12 spannende Spiele in vier verschiedenen Kategorien fördern gemeinschaftliche Aktivitäten in Kinder- und Jugendgruppen. 

Viez

Viez

Florian Russi

Süffiges aus dem nördlichen Saarland

Vom lateinischen Wort „Vice" = Stellvertreter hat er seinen Namen. Wen oder was aber sollte er vertreten? Die Römer tranken viel Wein, schon um das nicht immer keimfreie Leitungswasser damit zu desinfizieren oder schmackhafter zu machen. Wo immer möglich, wurde deshalb von ihnen Wein angebaut. So auch an der Mosel, die in ihrem Oberlauf ein Schiefergebirge durchfließt, das für den Weinbau besonders geeignet ist und ebenso an der oberen Saar. Die Nachfrage war groß, doch nicht immer war genug davon da, nicht jede Region war für den Anbau geeignet und manche Menschen konnten sich den Wein nicht leisten. Da kam irgendjemand auf die Idee, Äpfel statt Weintrauben zu keltern und daraus ein alkoholisches Getränk zu gewinnen, das den Wein ersetzte also dessen Vice, Stellvertreter, wurde. In Frankreich nannte man es „cidre", in Südwestdeutschland „Apfelwein" in Frankfurt / Main „Äppelwoi". Im Saarland aber setzte sich kurz und griffig der Name Viez durch.

Als ein besonders geeignetes Apfelanbaugebiet erwies sich schon damals das Gebiet um Merzig, später auch als „Merziger Apfelkiste" bezeichnet. Zu Hause in Saarlouis hatten wir immer ein Fass Viez im Keller. Für regelmäßigen Nachschub sorgte der Bauer Oberkonz aus Mechern, der auch ein hervorragender Flötist war. Sein Apfelwein schmeckte recht herb. Das hatte aus der Sicht unserer Eltern den Vorteil, dass wir Kinder selten in Versuchung kamen, heimlich ans Fass zu gehen und von seinem Inhalt zu trinken. Der Akoholgrad war, so erinnere ich mich, nicht gerade gering.

Neulich war ich im Parkhotel in Weiskirchen zu Gast und habe ein Glas Viez bestellt. Man brachte mir einen aus der Merziger Apfelmosterei. Er schmeckte mild, ausgesprochen süffig und erfrischend. Ich war sehr überrascht. Merzig und das Saarland sollten mit diesem Getränk „mehr daher machen".

 

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Fotos: Florian Russi

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