An der Stelle, an der sich auf dem Höhenrücken des Hölschbergs zwischen den Orten Biesingen, Aßweiler, Erfweiler-Ehlingen und Rubenheim heute das Hochmoor "Jägerpfuhl" liegt, befand sich in grauer Vorzeit das Haus eines unchristlichen wilden Jägers, der weder Gott noch Teufel fürchtete. Dieser wilde Genosse erlaubte sich allerlei Dinge, die gemeinhin verboten waren, unter anderem Jagden zu unüblichen Zeiten.
Bei einer dieser Jagden hatten er und seine Jagd- und Saufgenossen eines Abends 99 Hasen geschossen, und den hundertsten Hasen wollte er unbedingt auch noch schießen; er traf ihn aber nicht. Zornig ging daraufhin zurück in sein Haus und holte eine geweihte Kugel, lud sein Gewehr damit und stieß den Fluch aus: "Wenn diese Kugel nicht trifft, so soll mich der Teufel holen und mein Haus in den Boden fahren."
Er legt an, schießt, und es gibt einen lauten Knall - die Kugel verfehlt ihr Ziel, der Hase hoppelt weiter --- und das Haus bricht in sich zusammen und begräbt den wilden Jäger mit all seinen Jagdgenossen unter sich.
Dort, wo des Jägers Haus stand, liegt heute ein kleines Moor, um das sich seit altersher eine Reihe von Legenden und Erzählungen ranken, die besonders in der düsteren Jahreszeit ihre schaurig-unheimliche Kraft entfalten.
Der wilde Jäger aber findet zur Strafe für sein schändliches Tun keine Ruhe. Er muss in der Andreasnacht (der Nacht zum 30. November) im Wald auf dem Hölschberg als Umgänger sein Seelenheil suchen.
*****
Foto: Rudi Kleinpeter