Die Geschichte des Geschlechtes Saarwerden ist ein historisches Beispiel für regionale, weltgeschichtliche politische und kulturelle Verknüpfungen und Überschneidungen, wie sie seit Jahrtausenden bis heute in unserer Region stattfanden bzw. stattfinden.
Dieser Raum, der weit über das Gebiet des heutigen Saarlandes hinausreicht, war seit der Steinzeit besiedelt (s. Gollenstein von Blieskastel). Später siedelten hier Kelten u.a. vom Stamm der Mediomatriker (s. Kulturpark Bliesbruck-Reinheim), dann gehörte das Gebiet zur röm. Provinz Belgica.
Von Mittelalter bis zur Neuzeit setzte sich diese kulturelle und politische Vielfalt und Durchmischung nahtlos in Friedens- und den zahlreichen Kriegszeiten weiter fort. Ein Musterbeispiel dafür stellt die Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarwerden dar.
Sie gehörte zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation mit dem Zentrum bei dem heutigen Sarre-Union im elsässischen: „Gromme Elsass".
In der Geschichte tauchen die Grafen im Jahr 1131 als Zweiglinie der Grafen von Metz-Lunéville auf. Zum Gebiet der Grafen gehörte u.a. im 11. Jahrhundert zum Beispiel die Reichsburg Kirkel. Auch die Gründung des Klosters Wörschweiler geht auf diese Grafen zurück. 1507 kam die Grafschaft an Nassau-Saarbrücken, 1574 dann an Nassau-Weilburg.
1793 wurde schließlich in der Folge der französischen Revolution die Grafschaft aufgelöst und ging im sog. „Krummen Elsass" auf.
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Wappen der Grafschaft Saarwerden: Urheber: Koij, CC-BY-SA-3.0 via Wikimedia Commons