Saarland-Lese

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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Heft 4

Konsonantenverbindungen sind schwer. Wir üben sehr!

Nun kommen Wörter mit neuen Lautbildungen (z. B. sp oder ng) schwierige Konsonantenverbindungen (z. B. Mitlautgruppen am Wortanfang) und ausgewählte rechtschreibliche Besonderheiten (z. B. ck oder tz). Die Wörter werden, in einem Übungswortschatz zusammengefasst, gelesen, geschrieben und mit den Rechtschreibkommentaren nach Prof. Weigt markiert.

Ludwig II. von Nassau-Weilburg

Ludwig II. von Nassau-Weilburg

Uta Plisch

Das Saarbrücker Schloss (17. Jh.) nach einem Stich von Merian
Das Saarbrücker Schloss (17. Jh.) nach einem Stich von Merian

Ludwig II. von Nassau-Weilburg (1565–1627) war der älteste Sohn von Graf Albrecht von Nassau-Weilburg-Ottweiler und seiner Gemahlin, Gräfin Anna-Maria von Nassau-Dillenburg. Der letzte katholische Graf von Nassau-Saarbrücken, Johann IV., hatte Graf Albrecht in seinem Testament zu einem seiner Erben eingesetzt. Nach dem Tod Graf Albrechts im Jahr 1593 wurde das Erbe unter seinen drei Söhnen aufgeteilt. Ludwig bekam die Territorien Ottweiler, Homburg, Kirchheim und Lahr, also die linksrheinischen Gebiete. Die Brüder Wilhelm und Johann Casimir entschieden sich für die weilburgischen Besitztümer. So kam es, dass nach deren Tod auch diese an Ludwig fielen, da sie ohne Erben starben. Außerdem erbte er nach dem Tod seines Onkels Philipp III. von Nassau-Saarbrücken und Johann Ludwig von Nassau-Wiesbaden, der ebenfalls keine Nachkommen hatte, den gesamten restlichen Besitz der walramischen Linie. Er war damit der erste Regent seit 250 Jahren, der allein über die bis dahin mehrfach geteilten Ländereien des walramschen Stammes des Hauses Nassau links- und rechtsrheinisch herrschte.

Bei seinen Studienreisen lernte Graf Ludwig II. die Tochter Wilhems IV. des Weisen, Anna Maria von Hessen-Kassel, kennen. 1589 fand die Hochzeit statt. Aus dieser Ehe gingen 14 Kinder hervor, von denen viele in jungen Jahren starben.. Vier Söhne überlebten ihn und traten sein Erbe an: Wilhelm Ludwig, Johann, Ernst Casimir und Otto.

Das Ludwigsgymnasium in Saarbrücken ist nach Ludwig II. von Nassau-Weilburg benannt
Das Ludwigsgymnasium in Saarbrücken ist nach Ludwig II. von Nassau-Weilburg benannt

Schloss Saarbrücken wurde nun der neue Regierungssitz. Ludwig II. war ein Regent, der mit Weitsicht dafür sorgte, dass es mit den Grafschaften wirtschaftlich bergauf ging. Schon früh erkannte er die Wichtigkeit der Saar für den Handel und unterstützte ihre Schiffbarmachung. Er förderte den Kohlenhandel aus den Gruben Dudweiler , Sulzbach und Ottweiler und gründete die Eisenhütten bei Schiffweiler, Wiebelskirchen und im Sinnerthal. Auch viele Bauvorhaben förderte er. So erneuerte er einen Teil des Saarbrücker Stadtschlosses und ließ eine Schlosskapelle errichten. Er förderte den Bau von Kirchen, Pfarrhäusern und Schulen. Er sorgte für eine bessere Bildung der Bevölkerung, indem er die Elementarschulen förderte. Für ihn war es wichtig, dass der einfache Mann in der Lage sein sollte, die Bibel zu lesen. Außerdem war er der Gründer des Saarbrücker Gymnasiums, das später nach ihm Ludwigsgymnasium benannt wurde. Bis Ende des 19. Jahrhunderts sollte es das einzige Gymnasium der Stadt Saarbrücken bleiben, und lange Zeit auch das einzige zwischen Mainz und Trier.

Leider begann während seiner Regierungszeit auch der Dreißigjährige Krieg (1618–1648), so dass viele seiner Vorhaben zum Erliegen kamen.

Ludwig II. war wohl der bedeutendste Graf nach der Reformation in Saarbrücken. Einer seiner Räte, Dr. Bartholomäus Werner, würdigte die Lebensleistung des Grafen, seine Frömmigkeit und seine Gerechtigkeit.

Nach seinem Tod im November 1627 wurde der Graf in der Gruft der Stiftskirche St. Arnual beigesetzt. Vor einem Jahr war bereits seine Gemahlin, Landgräfin Anna Maria von Hessen-Kassel, an der Pest gestorben. Diese hatte wenige Jahre zuvor im Chor der Stiftskirche St. Arnual ein riesiges Grabmal für ihre drei zwischen 1620 und 1622 verstorbenen Kinder errichten und sich selbst dazufügen lassen. Vom Grafen selbst gibt es kein Grabmal.

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Bildnachweise:
- Foto "Das Ludwigsgymnasium in Saarbrücken": Rita Dadder

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