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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Berndt Seite

Von Evchensruh nach Adams Hoffnung

Die sechs Erzählungen sind das Kaleidoskop eines Lebens: von der erinnerten Kindheit, die immer märchenhafte Züge trägt, über die verspielten Dinge der Jugend bis hin zu den harten Auseinandersetzungen im Erwachsenen-Dasein. Das Verschwinden von Glauben und Vertrauen, das Verzweifeln an der Welt, diese metaphorische Obdachlosigkeit (Safranski), sind Teil davon.

Kriegsgräberstätten Besch und Oberleuken

Kriegsgräberstätten Besch und Oberleuken

Ferdinand Luxenburger

Mahnmal und größte Gedenkstätte des Saarlandes

Mahnmal, im Vordergrund das Gräberfeld
Mahnmal, im Vordergrund das Gräberfeld

Die größte Kriegsgräberstätte des Saarlandes finden wir in einem bewaldeten Gelände zwischen Besch und Tettingen-Butzdorf. Insgesamt haben hier 2229 gefallene Soldaten des Zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhestätte gefunden. Neben 1279 gefallenen deutschen Soldaten sind auch 950 Soldaten aus anderen Nationen hier beigesetzt. Im Winter 1944/45 tobten zwischen Besch, Nennig und Remich um den sogenannten Orscholz-Riegel blutige Kämpfe. Ein Großteil der dort gefallenen Soldaten liegt hier begraben. Später kamen durch Umbettung weitere Tote hinzu. Die Gedenkstätte ist vom Saarland vor der Rückgliederung angelegt und im Jahr 1960 fertiggestellt worden.

Oberhalb von Besch an der Landstraße nach Tettingen-Butzdorf findet der Besucher in einem Waldgelände an einem Parkplatz ein Hinweisschild. Von dort geht man durch den Wald und kommt zu einer Eingangshalle, von der aus sich dem Besucher ein weitläufiges Wiesengelände öffnet, an dessen rechter oberer Seite ein Mahnmal aus drei Kreuzen zu sehen ist. Diese stehen auf einer Bunkerruine des ehemaligen Westwalls. Weiter unten sind die Grabstellen zu finden, die in fünfzehn Reihen angeordnet sind. Dieser Teil der Gedenkstätte sieht auf den ersten Blick wie ein Staudengarten aus, in den die kleinen bronzenen Grabplatten auf Steine montiert eingelassen sind. Darauf sind neben dem Namen die Lebensdaten und der Dienstgrad des Soldaten verzeichnet ist. In den einzelnen Reihen stehen gelegentlich ein oder zwei hüfthohe Steinkreuze, deren Form an das Eiserne Kreuz erinnert.

Eingangshalle. In der Nische das Friedhofsverzeichnis und dasBesucherbuch
Eingangshalle. In der Nische das Friedhofsverzeichnis und dasBesucherbuch

Der Irrsinn des Krieges wird dem Besucher spätestens dann wieder vor Augen geführt, wenn er die Geburts- und Todesdaten der Gefallenen, die auf den Bronzetäfelchen eingraviert sind, liest. Viele Gefallenen sind unter zwanzig, die ältesten etwa fünfunddreißig Jahre alt. Kaum einer ist älter.

Links vor dem Gräberfeld der deutschen Soldaten ist die Ruhestätte der Soldaten anderer Nationen. Es ist eine einfache Wiese, an deren Rand ein Gedenkstein steht. Die Liegestätten sind nicht gekennzeichnet.

Die Namen aller hier ruhenden Gefallenen sind im Friedhofsverzeichnis vermerkt. Es fällt auf, dass über zweihundert unbekannte deutsche Soldaten hier liegen. Im Besucherbuch sind viele sehr zu Herzen gehende Eintragungen zu lesen. Eine lautet: „Ich war hier - und wie sooft ist man bestürzt über die Sinnlosigkeit eines Krieges - bin durch die Reihen gegangen und habe die Namen laut gelesen - wie viele Schicksale und wieviel Leid + Trauer ..."

Aus der Unruhe der Zeit heimgekehrt in die Ewigkeit
Aus der Unruhe der Zeit heimgekehrt in die Ewigkeit

In Besch liegen Gefallene verschiedener Nationen, aber keine Amerikaner. Denn Amerika lässt keinen seiner toten Soldaten im „Feindesland". Entweder werden die Toten nach Amerika gebracht oder sie werden in der Erde befreundeter Staaten bestattet. Deshalb sind die amerikanischen Gefallenen auf den Soldatenfriedhof in Sandweiler in Luxemburg beerdigt, da Nazi-Deutschland natürlich „Feindesland" war.

Ein kleiner Soldatenfriedhof befindet sich noch in Oberleuken. Auf ihm haben 35 tote Wehrmachtsangehörige, die bei Kämpfen in und um Oberleuken gefallen sind, ihre letzte Ruhestätte gefunden. Die meisten sind nach dem Krieg aus provisorischen Gräbern dorthin umgebettet worden. Versuche, die Toten nach Besch umzubetten sind am Widerstand der Oberleukener Bevölkerung gescheitert, die diesen Ort gleichzeitig zur Gedenkstätte für die Gefallenen der Pfarrgemeinde Oberleuken-Kesslingen gemacht hat. Am Volkstrauertag findet dort regelmäßig eine Gedenkfeier statt, an der neben der Zivil- und der Pfarrgemeinde Bundeswehrsoldaten aus dem nahen Munitionsdepot Eft-Hellendorf teilnehmen und sich aktiv daran beteiligen.

Bronzetafel für einen unbekannten SoldatenDas Gräberfeld für deutsche Gefallene.jpgDie EinganghalleDie Reihen sind durch numerierte Steine gekenzeichnetMahnmal auf den Resten eines Bunkers

 

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Fotos: Ferdinand Luxenburger

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