Saarland-Lese

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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Das verlassene Krankenhaus bei Tschernobyl

Nic

Heft, 28 Seiten, 2020 - ab 23 Nov. erhältlich

Die Stadt Prypjat liegt nur 3 Kilometer von Tschernobyl entfernt. Im hiesigen Krankenhaus wurden unmittelbar nach der Explosion des Atomreaktors die ersten stark verstrahlten Opfer behandelt. Viele von Ihnen sind an der massiven Strahlenbelastung gestorben.

Am 27. April 1986, einen Tag nach der Nuklearkatastrophe, wurde die Prypjat evakuiert. Seither ist die Stadt, wie auch das hier gezeigte Krankenhaus verwaist. 30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Nic führt uns auf einem Rundgang durch verlassene Gänge vorbei an verfallenen OP-Sälen und Behandlungszimmern.

Für alle Fans von Lost Places.

Ab 4 Heften versenden wir versandkostenfrei.

Grenzproblem

Grenzproblem

Heinz Weisgerber

Der Zoll und die Zeitung in der Hose

Bis 1959 war das Saarland wirtschaftlich und bis 1957 politisch und wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen. Das bedeutete, dass nicht nur am Grenzübergang Saarhölzbach sondern rund um das ganze Saarland Zollstationen waren. Für die Personen- und Passkontrolle war die saarländische Grenzpolizei zuständig, während ihre französischen Kollegen den Warenverkehr kontrollierten.
Französische Zollmütze
Französische Zollmütze
Saarländer brachten ihren Verwandten und Bekannten im „Reich" gern Spirituosen, z.B. französischen Cognac oder Parfum mit, umgekehrt waren im Saarland Elektrogeräte, aber auch Kleidung und Wäsche begehrte Objekte. In jedem Fall mussten die Waren an einem der 20 Grenzübergänge deklariert und verzollt werden. Wer es noch erlebt hat, wird die heutige Zollfreiheit zwischen den Ländern der Europäischen Union besonders zu würdigen wissen. Damals gehörte das Schmuggeln zum üblichen Grenzverkehr. Das wussten natürlich auch die eifrigen Zöllner, die streng kontrollierten, ob die Ein- und Ausreisenden etwas Verbotenes mit sich führten. So hatte auch ich mein persönliches Grenzerlebnis.
Karfreitag, es muss im Jahr 1956 gewesen sein, startete ich die Motorradfahrt von Frankfurt nach Hause ins Saarland. In Erwartung einer 4-stündigen Fahrt bei nicht gerade sommerlichen Temperaturen steckte ich eine der in der Garage auf die Müllabfuhr wartenden Ausgaben der Frankfurter Rundschau in die Schutzhose. Sie erfüllte ihren Zweck bestens, denn ich hatte keine Temperaturprobleme.
Zollkontrolle (Fotomontage)
Zollkontrolle (Fotomontage)
Aber da war ja noch die Grenzkontrolle bei Nohfelden, saarländische Seite. Auf dem Rückweg von der Passkontrolle zum Motorrad wollte ein französischer Zollbeamter wissen, was ich in der Hose habe. Ich muss ihn wohl erstaunt angeschaut haben, denn an die Zeitung habe ich in dem Moment nicht gedacht. Meine Versicherung, die Zeitung diene vorsorglichen Zwecken verstand er nicht, oder wollte es nicht. Er verfrachtete mich in einen Raum des Grenzgebäudes und verschwand mit der Zeitung in einem Büro. Langsam dämmerte mir, um was es ging, und ich bekam ganz schön Bammel. Hatte ich doch die Zeitung nicht gelesen. Was, wenn etwas Abfälliges über die Grande Nation da drin stand? Offensichtlich war meine Angst unbegründet, denn nach einer gefühlten halben Stunde erlaubte er mir, die Fahrt fortzusetzen. Zu der Freude, wieder mal Glück gehabt zu haben, gesellte sich aber auch der Ärger, dass aus einem neuen Fahrzeitrekord nichts geworden war.

 

*****

Bild "Zollkontrolle": Fotomontage und-bearbeitung von Rita Dadder unter Verwendung des Bildes "Neuhöfen, Deutsch-polnische Grenze" Bundesarchiv, Bild 102-09887 / CC-BY-SA.

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