Ansicht der Stadt Blieskastel von Webenheim kommend.
Die neue Bliesbrücke mit dem Kreisverkehrsplatz im Zuge der Bundesstraße 423 wurde 2012 fertiggestellt.
Das Rathaus von Blieskastel, erbaut 1775 von den Reichsgrafen von der Leyen. Es war zu dieser Zeit Kaserne für die gräflichen Soldaten und Waisenhaus zugleich. Heute ist ein Teil der Stadtverwaltung dort beherbergt, der Rathaussaal dient dem Stadtrat für seine Sitzungen, die Markthalle wird für kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen bevorzugt.
Die protestantische Kirche ist 1911/12 erbaut worden und passt sich in ihrem Baustil dem barocken Kern der Stadt an. Einflüsse des französischen Spätbarocks sind deutlich erkennbar, so etwa die geputzte, mit rotem Sandstein geglie-derte Fassade und das hohe, gewalmte Schieferdach. Der Architekt schuf eine repräsentative Anlage im Barockstil, die nicht nur zum Blieskasteler Stadtbild passt, sondern es entscheidend mitprägt.
Die Schlosskirche Blieskastel ist die Pfarrkirche der Blieskasteler Katholiken. Sie wurde 1778 als Klosterkirche zum angrenzenden Franziskanerkloster gebaut und diente zu dieser Zeit nur den Mönchen des Klosters und den Reichsgrafen von der Leyen. Erst 1804 wurde sie als Pfarrkirche für die Bürger genutzt. In den Jahren 2008 bis 2014 wurde sie grundhaft saniert.
Die Orangerie. An der Schlossbergstraße, über dem Stadtkern von Blieskastel, steht das wohl eindrucksvollste Renaissancebauwerk in ganz Südwestdeutschland: der Lange Bau. Das im Volksmund "Orangerie" genannte Gebäude ist der wichtigste erhaltene Rest der Schlossanlage der Grafen von der Leyen. Er zählt zu den bemerkenswertesten Resten deutscher Baukunst des 17. Jahrhunderts im Saarland.
Barocke Gebäude am Schlossberg, sogenannte Hofratshäuser, wurde in der Regierungszeit der Grafen von der Leyen am Schlossberg - in der Nähe der Schlossanlage - errichtet. Heute sind einige Gebäude Sitz des von der Leyen-Gymnasiums.
Das Wallfahrtskloster Blieskastel wurde neben der Wallfahrtskapelle (Kreuzkapelle mit der Pfeilen-Madonna „Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen") errichtet. 1924 holte Bischof Ludwig Sebastian Kapuziner aus der bayerischen Ordensprovinz zur weiteren seelsorgerischen Betreuung nach Blieskastel. Schon ein Jahr später wurde nach den Plänen des Architekten Herkomer mit dem Bau der Klosteranlage begonnen, die 1929 zu Ehren der "Schmerzhaften Mutter" konsekriert wurde. Am 10. Juli 2005 übernahmen die Franziskaner-Minoriten der Krakauer Provinz von den bayrischen Kapuzinern Kloster und Wallfahrt.
Die Kreuzkapelle wird auch Gnadenkapelle genannt. Sie beherbergt die sagenumwobene Pfeilen-Madonna „Unsere liebe Frau mit den Pfeilen". Als Erbauer der Kreuzkapelle werden die Brüder Carl Caspar und Damian Adolph, beide Freiherren von der Leyen, genannt. Das genaue Datum der Erbauung der Kapelle ist nicht bekannt und zwischen 1675 und 1685 anzusetzen.
Die barocke Altstadt von Blieskastel am Alten Markt mit Blick auf die Schlossmauer und Internat.
Das Internat entstand nach dem zweiten Weltkrieg an der Stelle, an der das Schloss der Grafen von der Leyen stand. Zusammen mit den Erweiterungsbauten, der Aula und der Turnhalle wurde es am 2. Juli 1953 feierlich eingeweiht und diente als Unterkunft für die Teilnehmerinnen des staatlichen katholischen Lehrerinnenseminars, in dem von 1948 bis -1961 350 katholische Lehrerinnen ausgebildet wurden.
(Mehr Infos zum Katholischen Lehrerinnenseminar in Blieskastel auf der Internetseite der Stadt Blieskastel.)
Der Napoleonsbrunnen. Nach der Besetzung des linksrheinischen Gebietes durch die Französischen Revolutionstruppen wurde zum Ruhme Napoleons von begeisterten einheimischen Bürgern ein Obelisk gesetzt, der über drei Brunnenschalen steht. Dieses Werk des Empire ist an der Spitze mit Festons geschmückt und im unteren Drittel von einer Schlange umrankt, deren Kopf schließlich zum Wasserspender wird. Im Volksmund wird der Brunnen auch Schlangenbrunnen genannt. Die Inschrift lautet: A NAPOLEON premier Empereur des Francais. Le Canton de Bliescastel le 28e floréal an XII. (Revolutionskalender) Dies entspricht dem 18. Mai 1804. Die Datierung bezieht sich auf die Übergabe des Senatsbeschlusses in St. Cloud, dass Napoleon auf Lebenszeit Kaiser der Franzosen sei.
Der Gollenstein, ganz oben auf dem sogenannten Hohberg über Blieskastel ist Zeugnis der frühen Besiedlung der Gegend um Blieskastel. Der sieben Meter hohe Menhir ist etwa 4.000 Jahre alt und gilt als eines der ältesten Kulturdenkmäler in Deutschland.
Für weitere, ausführliche Informationen empfiehlt sich:
die Internetseite der Stadt Blieskastel, dort vor allem der Menüpunkt Kultur & Tourismus
und der virtuelle Stadtrundgang.
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Fotos: Fredi Brabänder