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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Gefangen im Netz der Dunkelmänner

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Berndt Seite und seine Familie möchten sich die »Stasi« von der Seele schreiben, um nicht ein Leben lang mit der DDR-Diktatur konfrontiert zu bleiben. Der Text soll einen Beitrag zur Aufarbeitung der SED-Diktatur leisten. 

Dampfnudeln

Dampfnudeln

Herbert Kihm

Eine Fastenspeise ?

Ob Dampfnudeln eine Fastenspeise sind, wie man im Internet finden kann und ob Dampfnudeln einen bayerischen oder einen pfälzischen Ursprung haben ist mir persönlich eigentlich relativ egal.
Ich erinnere mich aber daran, dass diese „Mehlspeise“ von meiner Mutter, die aus der Pfalz stammte, zubereitet wurde. Dass es sich dabei um einen „sensiblen“ Hefeteig handelt, wird mir im Nachhinein auch klar, denn meine Mutter zeigte bei der Herstellung eine gewisse Nervosität.

Kommen wir also zur pfälzischen Variante der „Dampnudele“:
Bei uns war Dampfnudel ein Hauptgericht, welches entweder mit süßen Beilagen gegessen wurde, wobei ein Glas des eingekochten Obstes aus dem vergangenen Herbst geöffnet wurde.
Alternativ kam auch zunächst eine Kartoffelsuppe auf den Tisch, zu der dann Dampfnudeln gegessen wurden, eine Kombination, die ebenso typisch saar-pfälzisch ist, wie Bohnensuppe mit „Quetschekuchen“ im Herbst.

Dass die Dampfnudeln in der Pfalz einen festen Platz als Teil der regionalen Kultur haben, zeigen die „Dampfnudeltore“ in den Orten Kandel und Freckenfeld. Die Torbögen dieser Tore sind mit jeweils mehr als tausend steinernen Dampfnudeln verziert.

Um das Freckenfelder Dampfnudeltor rankt sich folgende Sage:
Im Dreißigjährigen Krieg stellte eine schwedische Reiterschwadron, obwohl die Schweden wie die Gemeindebürger damals Lutheraner waren, eine hohe Geldforderung an die Bürger. Bei Nichterfüllung drohten sie Plünderung und Mord an. Eine Abordnung erreichte aber bei dem schwedischen Hauptmann, dass dessen Forderung gemildert wurde: Er und seine Soldaten sollten zufriedenstellend verköstigt werden, dann verschone er die Bevölkerung. Daraufhin ließ der Bäckermeister Johannes Muck seine Frau und die Magd einen großen Kessel Soße kochen und befahl, sie kräftig mit Wein abzuschmecken. Er selbst buk mit seinen Gesellen Dampfnudeln, bis jeder Soldat satt war: insgesamt 1286 Stück. Die Schwadron akzeptierte das servierte Gericht zufrieden und verschonte das Dorf vor weiterer Erpressung oder gar Zerstörung und Mord. (aus wikipedia)

Hier nun für alle, die diese Köstlichkeit selbst bereiten möchten ein Rezept. Die Beilagen können dann nach eigenem Gusto ausgewählt werden:

Zubereitung:

  1. Salz und Mehl mischen. Hefe und Milch zusammen verrühren und zur Mehlmischung geben.
  2. Mit dem Knethaken des Handrührgeräts ca. 10-15 Minuten kneten.
  3. Abgedeckt etwa 45 Minuten ruhen lassen.
  4. Danach kann man jetzt den Teig zu einer ca. 4 cm dicken Platte auseinanderziehen.
  5. Mit einem Glas oder einem runden Ausstecher Kreise aus dem Teig stechen und zu runden Klößen formen.
  6. Je nach Größe des Glases bekommst du ca. 8-14 Stück aus dem Teig.
  7. Die Teiglinge lässt man nun nochmal 30 Minuten abgedeckt gehen.
  8. Danach werden sie in einer Mischung aus Öl und Wasser gebraten. Stelle dazu eine hohe beschichtete Pfanne auf den Herd und lässt 3 EL Öl und etwa 130 ml Wasser in der Pfanne heiß werden.
  9. Sobald das Wasser kocht, verteilt man einen gestrichenen Teelöffel Salz gleichmäßig auf dem Pfannenboden.
  10. Jetzt setzt man 5-7 Teiglinge in die Pfanne. Nicht zu eng platzieren, da die Klösse noch mal aufgehen.
  11. Deckel drauf und warten, bis sich der Deckel völlig mit Dampf gefüllt hat. Möglichst also einen Glasdeckel benutzen, was das Ganze vereinfacht; dann die Hitze etwas auf 2/3 reduzieren. Die Dampfnudeln ca. 10-12 Minuten braten und zwischendurch ggf. schwenken.
  12. Anschließend direkt servieren oder im Backofen warmhalten, damit die nächste Ladung zubereitet werden kann.

*****

Bildquellen:

- Bilder Dampfnudeln - Vorschaubild und Bild im Text: beide von Oliver s., CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Common
- Dampfnudeltor in Freckenfeld, Xocolatl, 2009, via wikipedia commons, public domain

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