Der Name „Blies" geht vermutlich auf das keltische „blesa" zurück, das die Bedeutung „Bach, Schlucht oder Runse" hat.
Die Quelle der Blies liegt in 430 m Höhe am Momberg („ am Mommerich", Gemeinde Nohfelden), etwa 5 km nördlich des Schaumbergs, nahe!! der Nahequelle. Der weitere Lauf führt über St. Wendel, Neunkirchen, Homburg, Blieskastel zur Mündung in die Saar im lothringischen Sarreguemines. Die Blies durchquert dabei nicht nur unterschiedliche geologische Schichten sondern auch die verschiedenartigsten Naturräume.
Ist die Geologie im Oberlauf geprägt durch Formationen des Rotliegenden, so folgen nach der Linxweiler Pforte, die aus widerstandfähigem vulkanischem Kuselit besteht , die Ottweiler und Saarbrücker Schichten des Karbon und schließlich die Schichten des Bundsandsteins und Muschelkalkes im Unterlauf. Auf Grund der geologischen und topographischen Bedingungen liegen ganz unterschiedliche aber höchst interessante Naturräume an der Wegstecke, wie zum Beispiel der Naturpark Saar-Hunsrück, der Saarkohlewald, der Zweibrücker Westrich und der Bliesgau.
Kennzeichnend für die Hydrologie der Blies ist ihr stark schwankender Wasserstand. Der niedrigste Abflusswert wurde mit 2,9 m3 /s am 24.7.1959 gemessen, der höchste mit 373 m3 /s am 21.12.1993. Bei den Hochwassern 1970 und 1993 wurde die Altstadt von Blieskastel komplett überflutet.
Zur historischen Nutzung des Flusslaufes gehören die Mühlen und die Flößerei. Von den historischen Mühlen in Mimbach, Gersheim, Herbitzheim ist lediglich noch die Bliesmühle in Breitfurt in Betrieb.
Geflößt wurde auf der Blies bis ins 19. Jahrhundert. Das Holz kam über den Schwarzbach aus dem Pfälzer Wald, wurde über die Blies und Saar nach Saarbrücken gebracht und dann über die Mosel und den Rhein nach Holland (Holländerholz), wo es meist im Schiffbau Verwendung fand. Da beim Flößen das Mühlenwehr geöffnet werden musste, der Müller dadurch jedoch u. U. nicht genügend Wasser zum Antrieb hatte, mussten die Flößer ihm als Entschädigung das sog. „Schließgeld" zahlen.
Durch zahlreiche Naturschutzmaßnahmen ist der Unterlauf der Blies heute wieder ein naturnahes Ökosystem geworden (Biosphärenenreservat Bliesgau).
Auf der Gewässergütekarte des Saarlandes wird die Blies (2010) als absolut unproblematisch eingestuft. In ihr schwimmen daher wieder Fische wie die Bachforelle, der Hecht, der Waller und der Zander. Selbst der Flusskrebs ist hier zu finden. Da diese sehr sensibel auf Verunreinigungen ihres Lebensraums reagieren, sind Flusskrebse Bioindikatoren für die biologische Wasserqualität eines Standortes.
Die Ufer werden von ursprünglichen Auenwäldern eingenommen, die einer Fülle selten gewordener Tiere wie dem Eisvogel, dem Pirol (frz."Loriot"), dem Rotmilan (auch Königsweihe, Gabelweihe) oder dem Biber Lebensraum geben.
In der „Edition BONJOUR SAARLAND" (M+H Verlag Saarbrücken, 1.Auflage, 2003, S.111) sind dazu folgende Sätze zu lesen: „...Wer nun an die tropische Vielfalt der Mangrovesümpfe Südamerikas denkt, der liegt gar nicht so falsch - willkommen im Auenwald Bliesaue, einem der letzten verbliebenen Dschungel Mitteleuropas! (.... ) In flachen Kanus treiben wir den träge dahinfließenden Fluss hinunter (....), bewegen uns vorsichtig weiter - hinein in eine geheimnisvolle, paradiesische Wunderwelt...." (Kanutouren sind zu buchen über Saarpfalz-Touristik, E-Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de).
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Bildquellen:
- Altarm der Blies bei Bliesbrück, Urheber: Zorro95 at de.wikipedia, CC By-SA 3.0 via Wikimedia Commons
- Das Wassereinzugsgebiet der Blies und seiner wichtigsten Nebenflüsse, Urheber: Lantus at de.wikipedia, CC By-SA 3.0 via Wikimedia Commons
- Die Blies bei Blieskastel, Urheber:atreyu, CC By-SA 3.0 via Wikimedia Commons