Der Naturpark Saar-Hunsrück ist einer von insgesamt 101 deutschen Naturparks. Er umfasst eine Fläche von 2056 km² und reicht vom saarländisch-luxemburgischen Grenzgebiet an der Mosel bis zum Idarbach nordöstlich von Idar-Oberstein. Zu ihm gehören der gesamte Kreis Merzig-Wadern und große Teile der Landkreise St. Wendel und Saarlouis. Das mit dem Naturpark verbundene Anliegen ist vielfältig. Da geht es zum einen darum, größere Flächen unseres Landes als Natur-, Klimaschutz- und Erholungsgebiete zu erhalten. Zum anderen sollen Refugien geschaffen werden, in denen Wildtiere artgerecht leben können und vom Aussterben bedrohte Tiere einen Raum zum Überleben finden. Etwa 1 % der Gesamtfläche Deutschlands ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Neben dem schon genannten Haselhuhn galt im Naturpark Saar-Hunsrück die Sorge der Biologen u. a. auch der Roten Waldameise, von der es im Saarland sechs Arten gibt. Sie trägt wesentlich zum ökologischen Gleichgewicht in den Wäldern bei und war ebenfalls vom Aussterben bedroht.
Die beteiligten Gemeinden haben sich verpflichtet, den Ausbau ihrer Infrastruktur an ökologischen Erfordernissen auszurichten. Ziele sind u. a. eine Verbesserung des Wasserhaushalts und die Pflege und Entwicklung wasserführender Talsysteme. Bei der Bodennutzung soll die Erhaltung und Entwicklung der Natur eine vorrangige Rolle einnehmen. Die landschaftstypische und historisch gewachsene Ausprägung der Waldgebiete und Feldfluren soll soweit möglich zurückgewonnen werden.
Der Naturpark Saar-Hunsrück will aber nicht nur dem Naturschutz dienen. Ebenfalls wichtig ist ihm die Lebensqualität der menschlichen Bewohner und die Attraktivität des Gebietes für Erholungssuchende und Touristen. Viele touristische Attraktionen wie die landschaftlich sehr reizvolle Saarschleife bei Mettlach, Stauseen, hunderte von Wanderwegen, hübsche Landschaftsgärten, steinerne Monumente und von Künstlerhand geschaffene Skulpturen sind im Naturpark anzutreffen. Das nördliche Saarland hat dadurch viel an Attraktivität gewonnen, wie ich spätestens weiß, seitdem mir eine Mitarbeiterin in Weimar von den Schönheiten des Bostalsees vorgeschwärmt hat.
Die Natur ist kein Selbstzweck. Sie kann grausam und vernichtend sein, als Menschen haben wir ein Eigeninteresse daran, sie zu bändigen, zu gestalten und ihr auch Räume zu überlassen, in denen sie sich ungesteuert entfalten kann. Der Naturpark Saar-Hunsrück ist ein Modellbeispiel für Naturschutz und Umweltentwicklung in der Zukunft.
Quellen:
- Bernd Theobald (Hrsg.) „Der Naturpark Saar-Hunsrück", Annemay Verlag, Weiskirchen, 2010
- ders., Uraltes Siedlungsgebiet, in Nationalpark, Nr. 76 Ausg. 3/92, ISSN 0342-9806, Sonderausgabe: Deutsche Naturparks
Bildnachweise:
Foto "Haselhhuhn": http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tetrastes_bonasia_kallerna.jpg
Foto "Bernd Theobald": Rita Dadder
Foto "Naturpark": entnommen der Dokumentation über den Naturpark Saar-Hunsrück Saarland 1982-1998, hrsg. Bernd Theobald