Der Annahof, einst Teil des Schlossensembles „Philippsburg", ist heute ein Hotel und Restaurant Bereits im 18. Jahrhundert galt das Würzbachtal als eine landschaftliche Perle der Leyenschen Besitzungen. Reichsgräfin Marianne von der Leyen (1745-1804) entschloss sich daher auch sehr bald, ihre Sommerresidenz hier bauen zu lassen.
Erbgraf Phillip von der Leyen (1766-1829) ließ dann von 1788 bis 1793 die Schlossanlage „Philippsburg" in Niederwürzbach, heute ein Ortsteil von Blieskastel, an einem Berghang oberhalb des Würzbacher Weihers erbauen. Zu der Anlage gehörten "zwölf Herrschafts-, Ökonomie-, und Lusthäuser". 1793 wurde das Schloss von französischen Revolutionstruppen zerstört. Das Ökomomiegut „Annahof", auch der „Runde Bau" genannt, wurde von Simon Glattfelder, dem Hofgärtner Marianne von der Leyens, in deren Auftrag 1788 errichtet.
Das Gebäude stellt einen fünfachsigen Wohnbau mit Walmdach dar, an den sich beiderseits halbkreisförmig Wirtschaftstrakte anschließen. Die Hofeinfahrt wird von zwei massiven, viereckigen Tortürmen flankiert.
Der Gebäudekomplex war ursprünglich in eine riesige Landschaftsanlage mit Englischem Garten eingebettet, in dem sich zahlreiche weitere Gebäude befanden. Dies entsprach ganz dem Geschmack der Herrscher in der Zeit des ausgehenden Barock. Die Gestaltung übernahm maßgeblich der Künstler Ludwig von Sckell, wobei vermutlich Johann Christian von Mannlich als Berater fungierte. J. C. von Mannlich (1741-1822) war bekanntlich Generalbaudirektor von Karl II. August Herzog von Zweibrücken und leitender Architekt auf dem Karlsberg in Homburg.
Obwohl die ehemalige fürstliche Pracht längst vergangen ist, ist das Würzbachtal auch heute noch ein lohnendes und beliebtes Ausflugsziel, sei es um das malerische Ambiente um den Weiher bei einem Spaziergang zu genießen oder um im renommierten Residenzhotel und Restaurant Annahof zu „residieren" und sich dabei kulinarisch verwöhnen zu lassen, womit man sich auch heute ein wenig wie ein „königlicher Gast" fühlen darf.
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Fotos: Fredi Brabänder