Das Wallfahrskloster „Unsere liebe Frau mit den Pfeilen“ ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte im Bistum Speyer wie für die Menschen im benachbarten Lothringen und der Pfalz.
Der Park in Blieskastel wurde um 1930 auf dem Areal des Klostergartens geschaffen, also in der Zeit, in der der Klosterbau vollendet wurde. Bischof Ludwig Sebastian (Episkopat 1917 – 1943) berief am 25. Mai 1924 zur seelsorglichen Betreuung der zahlreichen Wallfahrer, welche die Madonna „Unsere liebe Frau mit den Pfeilen” in der Heilig-Kreuz-Kapelle (Gnadenkapelle) auf dem „Han” aufsuchten, Kapuziner der Bayerischen Ordensprovinz nach Blieskastel.
Der Bau des Klosters erschien in den 1920er-Jahren erforderlich, weil der Strom der Pilger stetig zunahm. Am Ostermontag 1929 wurde die neue Wallfahrtskirche zu Blieskastel vom Bischof eingeweiht.
Die Planer des Klosterparkes sind nicht bekannt, bekannt ist jedoch der Bildhauer, der dort sowohl zahlreichen Stationen aus dem Leben des Hl. Franz von Assisi darstellte als auch mit weiteren religiösen Kunstwerken den Park schmückte:
Karl Riemann wurde 1889 in Kiel geboren und verlor im Alter von 14 Jahren sein Gehör. Diese krankheitsbedingte Taubheit wurde ihm beim Einmarsch der amerikanischen Truppen zum Ende des Zweiten Weltkriegs zum Verhängnis. In der Nähe seiner Werkstatt wurde er am 18. März 1945 von einem US-Soldaten erschossen, weil er auf dessen Zurufe, es herrschte Ausgangssperre, nicht reagiert hatte. Sein Grab fand Karl Riemann auf dem Blieskasteler Friedhof.
Eines seiner Kunstwerk im Klosterpark ist der Brunnen mit der Statue des hl. Konrad von Parzham, der schützend seine Hände über einen Bergmann und eine Bauersfrau hält. Beeindruckend auch die Darstellung jener Szene, in der nach der Legende, Räuber das Vesperbild beschossen, worauf aus den Einschusslöchern Blut floss.
Diese „Brudermannsklause“ und die Pfeilenmadonna in der Kapelle bilden gleichsam die Hauptanziehungspunkte des Klosterbergs, dessen Gebäude mit Stationenhalle und den Schächerfiguren unter Denkmalschutz stehen.
Weitere Darstellungen aus dem Leben von Franz von Assisi zeigen dessen Stigmatisation auf dem Berg Alverna.
1213 schenkte der Graf Orlando Catani von Chiusi den Monte Alverna Franziskus und dem Minoritenorden. An diesem Ort soll Franziskus 1224 ein Seraph erschien sein, worauf er die Wundmale Christi empfangen habe.
Eine andere Figurengruppe zeigt seine Predigt an die Tiere. Franz von Assisi hatte bekanntlich eine besondere Beziehung zu Tieren (s. Legende vom Wolf von Gubbio), die er als Brüder und Schwestern betrachtete.
Wer also einen Ort der Ruhe, Besinnung oder der Spiritualität sucht, wird ihn sicherlich in den Klosteranlagen des Wallfahrtsklosters in Blieskastel (https://www.wallfahrtsklosterblieskastel.de/) finden.
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Fotos: Herbert Kihm