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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Jürgen Klose
Kennst du Friedrich Schiller?

Ein kreativer Querkopf mit allerlei Flausen scheint Schiller wohl gewesen zu sein, wenn man ihn mal ganz ohne Pathos betrachtet.

Willi Graf

Willi Graf

Herbert Kihm

Mitglied der Weißen Rose
Ehrenbürger (posthum) von Saarbrücken

Willi Graf wurde am 2.1.1918 als drittes Kind der Eheleute Gerhard und Anna Graf, geborene Gölden, in Euskirchen-Kuchenheim geboren.

Die Familie zog 1922 nach Saarbrücken, wo er nach der Volksschule das Ludwigs-Gymnasium besuchte. Er wächst mit seinen beiden Schwestern in einem tiefgläubigen, katholischen Elternhaus auf, was prägend für sein gesamtes späteres Leben sein sollte.

So war es ganz selbstverständlich, dass er Messdiener in der Basilika St. Johann wurde und Mitglied im Bund Neudeutschland, dem katholischen Verband für Jungen an höheren Schulen. 1934 schloss er sich dem Jugendbund des Grauen Ordens an.

Gedenktafel für Willi Graf in der Mainzer Straße in Saarbrücken
Gedenktafel für Willi Graf in der Mainzer Straße in Saarbrücken

Nach dem Abitur 1937 am Ludwigs-Gymnasium, leistete er im gleichen Jahr seinen Reichsarbeitsdienst in Dillingen/Saar ab und begann danach sein Medizinstudium in Bonn.

1938 wird Willi Graf wegen „bündischer Umtriebe" inhaftiert. Von 1940 bis 1942 wird Graf als Sanitäter an der West- und Ostfront eingesetzt. Nach der Rückkehr wird er als Mitglied der 2.Studentenkompanie der Mediziner in München aktives Mitglied der Widerstandsgruppe die Weiße Rose.

Zusammen mit seiner Schwester Anneliese wird er am 18.Februar 1943 verhaftet und am 19.April 1943 wegen „Hochverrates, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung" vom Volksgerichtshof unter Vorsitz von Roland Freisler gemeinsam mit Alexander Schmorell und Professor Kurt Huber zum Tode verurteilt. Vergeblich versuchte die Gestapo noch monatelang die Namen von Mitverschwörern aus ihm heraus zu pressen.

Grab von Willi Graf auf dem Alten Friedhof St. Johann (Saarbrücken)
Grab von Willi Graf auf dem Alten Friedhof St. Johann (Saarbrücken)

Willi Graf wurde am 12. Oktober 1943 in Stadelheim mit dem Fallbeil enthauptet und auf dem Friedhof am Perlacher Forst bestattet. Er wurde 25 Jahre alt.

1946 wurden seine sterblichen Überreste nach Saarbrücken überführt und am 4. November auf dem Alten Friedhof St. Johann beigesetzt.

Zahlreiche Schulen in Deutschland tragen ihm zu Ehren seinen Namen, so auch die Willi-Graf-Schule in St. Ingbert und die Bischöflichen Willi-Graf-Schulen in Saarbrücken.

Im Jahre 2003 wurde Willi Graf an seinem 60. Todestag posthum die Ehrenbürgerwürde der Stadt Saarbrücken verliehen.
 

 

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Bildquellen:
- Vorschaubild: Willy Graf, Urheber Csedition, PD, Quelle: Wikimedia Commons
- Foto oben links: Willy Graf. Urheber Csedition, PublicDomain, Quelle: Wikimedia Commons
- Gedenktafel für Willi Graf in der Mainzer Straße, Saarbrücken (Johannishof, ehemalige Dienstwohnung des Vaters), Urheber: Phrontis, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
- Grab von Willi Graf auf dem Alten Friedhof St. Johann, Saarbrücken. ), Urheber: Phrontis, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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