Saarland-Lese

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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Klaus Beer

Zwei Welten

Kurz vor dem Mauerbau kommt Klaus Beer mit Frau und Kind in den „goldenen Westen“. Der Autor erzählt von seinen persönlichen Erlebnissen im geteilten Deutschland - in den „Zwei Welten“. Das Buch endet mit der Wiedervereinigung.

Walsheim-Bier

Walsheim-Bier

Herbert Kihm

Einst eine Marke mit Weltruf

Zunftwappen der Brauer, 1895
Zunftwappen der Brauer, 1895

Walsheim, heute ein Ortsteil der Gemeinde Gersheim, liegt im Bliesgau nahe dem Bliestal-Freizeitweg, der sich von Saargemünd (Lothringen) bis Blieskastel erstreckt. Hier in Walsheim existierte bis zum Ende des zweiten Weltkrieges ein Brauunternehmen, dessen Bier bis nach Übersee geliefert wurde.

Der Beginn des Bierbrauens in Walsheim datiert wohl in den Zeitraum zwischen 1840 - 1850. Der Gründer der Brauerei, Friedrich Christian Schmidt, heiratete 1840 Elisabeth Maria Lugenbiel. Mit der gewonnen Mitgift war die Grundlage für sein Unternehmen geschaffen. Üblicherweise brauten damals Kleinbetriebe, von denen es im Saargebiet gut einhundert gab, im jetzigen Gebiet des Saar-Pfalz-Kreises über zwanzig.

Doch bei der Walsheim-Brauerei blieb es nicht bei diesem Kleinbetrieb, sondern hier etablierte sich ohne Übertreibung in rund 50 Jahren eine Großbrauerei mit Weltruf. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Zu einem lieferte der Muschelkalk ein hervorragendes Quellwasser, das sich besonders für die Herstellung von Dunkelbier eignete. Des Weiteren fiel die Brauereigründung in den Beginn der Industriellen Revolution (siehe Beitrag: Weinbau im Bliesgau). Bier wurde ein bevorzugtes Getränk der „Kumpel" (Bergleute) in den Steinkohlegruben und der Arbeiter in der aufstrebenden Schwerindustrie.

Da größere Investitionen getätigt werden mussten, entschloss man sich ab der Jahrhundertwende den Familienbetrieb in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Der offizielle Firmenname lautete nun: Bayerische Brauereigesellschaft vorm. Schmidt und Guttenberger. Rasch expandierte von nun ab das Unternehmen. Ende des 19.Jahrhunderts wurde das gesamte Elsass-Lothringen beliefert, 1870 wurde Walsheim Bier in der Weltstadt Paris ausgeschenkt. Der Ausstoß lag in dieser Zeit bei 50.000 hl/a. 

Der Chemiker und Großaktionär Dr. Kanter aus Berlin übernahm ab 1922 die Leitung des Unternehmens, das jetzt unter dem Namen „Walsheim Brauerei AG" firmierte. Die Walsheimbrauerei gehörte bis zur Saarabstimmung zu den drei größten Brauereien des Saarlandes, der Niedergang begann in der NS-Zeit. Die Brauerei wurde von der Propaganda als „Juden-Brauerei" verleumdet (die Mutter Dr. Kanters war Jüdin), die Firmenleitung wurde mit Parteigenossen besetzt. Dieser nationalsozialistische Vorstand trieb wohl die Brauerei gezielt in den Konkurs. Zahlreiche weitere politische Entscheidungen wirkten sich negativ auf den Geschäftsbetrieb aus. Durch die Kriegsereignisse, vor allem durch einen verheerenden Bombenangriff 1945 erfolgte schließlich das endgültige Aus.

Seit einiger Zeit braut die Saverene Brasserie S.A. des Karlsberg Verbandes wieder ein Pils mit dem Namen „Walsheim" für den französischen Markt.

 

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Textquelle: Wikipedia: Walsheim (Gersheim)

Bilder:
- Vorschaubild: Rita Dadder
- Bierglas unten links: work of the U.S. federal government, wikipedia,

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