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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Erbsensoldaten

Florian Russi

Lustige, spannende, fantasievolle Märchen über Zwerge, den Zauberer Krabat und den Müllergesellen Pumphut sind hier versammelt.

Wallfahrtsstätte St. Oranna

Wallfahrtsstätte St. Oranna

Florian Russi

Die St.-Oranna-Kapelle bei Berus in der Gemeinde Überherrn ist eine beliebte Wallfahrtsstätte. Sie wird von Gläubigen aus dem gesamten Saarland und auch aus dem benachbarten Lothringen aufgesucht.

Der Überlieferung zufolge war Oranna eine irische Prinzessin, die im 6. Jahrhundert zusammen mit einigen Gefährten von den britischen Inseln in den Saar-Mosel-Raum gezogen ist, um dort missionarisch zu wirken. Eine durchaus glaubwürdige Legende behauptet, dass sie die Schwester des Heiligen Wendelinus gewesen sei, der im östlichen Saarland als Missionar tätig war und der Kreisstadt St. Wendel den Namen gab.

Zusammen mit ihrer Gefährtin Cyrilla lebte Oranna als Einsiedlerin im Gebiet der heutigen Gemeinde Überherrn. Dort wurden beide auch in der Grabkirche des früheren Dorfes Eschweiler, das auf den Beruser Höhen lag und im 30-jährigen Krieg völlig vernichtet wurde, in einem Sarkophag bestattet. Als dieser im Jahr 1420 feierlich geöffnet wurde, fanden sich darin tatsächlich die Gebeine zweier Frauen.

Oranna soll Kranke gepflegt und geheilt haben. Der Volksglaube nahm ihren Namen OR-ANNA zum Anlass, ihr heilende Kräfte auch bei Ohrkrankheiten zuzusprechen. Deshalb findet man sie auch mit einem Ohr in der Hand abgebildet.

In den drei Orten Berus, Altforweiler und Felsberg, die in der Gegend liegen, in der sie lebte und wirkte, findet sternförmig jährlich am „Orannatag", dem 1. Montag nach dem 3. Sonntag im September, eine Wallfahrt statt. Dabei wird auch das 6-strophige Orannalied gesungen, dessen erste Fassung vor Beginn des 1. Weltkrieges entstand. Auf Bitten des langjährigen und sehr populären Beruser Pastors Wilhelm Kornelius komponierte der Luxemburger Domkapellmeister J. P. Schmidt 1942 eine Orannamesse, die am Orannatag des Jahres 1952 erstmals aufgeführt wurde.

Viele junge Frauen vertrauten der Heiligen auch den Wunsch an, einen geeigneten Ehemann zu finden. Ein volkstümliches Gebet lautet:

Häälich Orann, bescher mer en Mann!
Kään Seffer, kään Schmesser,
kään met em rooden Bart,
die sinn von känner gudden Art!
Bescher mer en gudden Mann,
dass aich lang dran hann!

(Heilige Orann´, bescher mir einen Mann!
Keinen Säufer, keinen Raufbold,
keinen mit einem roten Bart,
die sind von keiner guten Art!
Bescher mir einen guten Mann,
dass ich lange daran habe!)

Oranna ist im Laufe der Jahrhunderte zur bedeutendsten Heiligen der Region westliches Saarland und östliches Lothringen geworden. Wann immer man ihre Kapelle besucht, brennen dort viele von Gläubigen aufgestellte Votivkerzen.

Das Glockenläuten der Wallfahrtsstätte St. Oranna

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Fotos: Florian Russi

"Das Beruser St. Oranna-Lied"

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66802 Überherrn

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