Ein besonderer Ort der Besinnung befindet sich im Gelände des Deutsch-Französischen Gartens in Saarbrücken, unmittelbar unterhalb der Spicherer Höhen. Hier liegen auf engem Raum die Gräber von bedeutenden Saarbrücker Bürgern und Bürgerinnen sowie von Soldaten, die während der Schlacht von Spichern am 6. August 1870 ihr Leben verloren. In wenigen Stunden fielen damals auf französischer Seite 320 und auf deutscher 850 Männer, darunter der preußische Regimentskommandeur Bruno von François.
Den an der Spicherer Schlacht beteiligten Regimentern wurden mehrere Denkmäler gesetzt. Auch die meist kunstvoll gestalteten Grabmäler der Toten auf dem Ehrenfriedhof sind beeindruckende Monumente über menschliches Leben und Sterben. Die Gräber bergen Gefallene beider am Krieg beteiligten Nationen, darunter die sterblichen Überreste des Generalmajors Bruno von François.
Besonders in Auge fällt die schlichte Grabstätte von Katharina Weißgerber. Die unter dem Namen „Schulze Kathrin" bekannt gewordene Hausangestellte hatte unter Einsatz ihres Lebens unaufgefordert auf dem Schlachtfeld Sterbende und Verwundete beider Nationen betreut und versorgt. Sie selbst starb auf den Tag genau 16 Jahre nach der Spicherer Schlacht. Die heldenhafte Frau ist für die Saarländer bis heute eine charismatische Persönlichkeit. Wann immer ich vor ihrem Grab stand, war es mit Blumen geschmückt.
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Fotos: Florian Russi