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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Sommerschnee

Berndt Seite

Hardcover, 124 S., 2020 erscheint demnächst; Bereits vorbestellbar

ISBN: 978-3-86397-134-2
Preis: 15,00 €

Sommerschnee – das sind die luftig-bauschigen Samenfasern der Pappelfrüchte, die sich im Sommer öffnen und die Welt mit ihrem weißen Flaum überziehen: Schnee in der wärmsten Jahreszeit. Mal melancholisch, mal mandelbitter, aber stets in größter Genauigkeit geht Berndt Seite auch in seinem neuen Lyrikband den Erscheinungsformen der Natur nach und lotet in ihnen die Bedingungen des Lebens aus.

Die Sainte Chapelle auf der Saar

Die Sainte Chapelle auf der Saar

Hans Herkes

Meisterwerk neugotischer Baukunst: Die St. Josephskapelle in Mettlach

Lassen wir die Kirche im Dorf und die Sainte Chapelle in Paris, dort, wo sie seit gut 750 Jahren steht, auf der größeren der beiden Seine-Inseln, der Ile de la Cité, nur zwei Straßen von Notre Dame entfernt. Sie war die Schlosskapelle Ludwigs IX., des Heiligen, und zählt zu den schönsten Baudenkmälern der französischen Hauptstadt. Wenn der Besucher von der dunklen Unterkirche über die Wendeltreppe zur Oberkirche hinaufsteigt und diese an einem sonnigen Spätnachmittag betritt, ist er überwältigt von dem bunten Glanz der Fenster und der Rosette: hohe Gotik. Keine steinernen Wände umschließen den Raum, nur hohe Fenster, dazwischen die Pfeiler, die das Gewölbe tragen.    

Die Sainte Chapelle an der Saar?

Sie steht in Mettlach. Man braucht nur an der Barockfassade der Abtei vorbeizugehen und in die Bahnhofstraße einzubiegen, dann entdeckt man nach kaum 80 m auf der linken Straßenseite ein Bauwerk in gotischen Formen, das man hier nicht vermutet hätte. Es steht auf dem Areal der DRK Klinik, der Nachfolgeeinrichtung des ehemaligen V&B-Krankenhauses, das dort 1857 von Eugen von Boch und seiner Frau Octavie geb. Villeroy gegründet worden war. Die Kapelle wurde 1882 an dieser Stelle errichtet und diente den Borromäerinnen, denen die Krankenpflege oblag, als Hauskapelle, aber auch als Krankenhauskirche. Will man das dem hl. Joseph geweihte Gotteshaus näher betrachten, so geht man am besten die Krankenhauseinfahrt hinauf und dann nach rechts. Die Kapelle steht auf einem von einer Hecke und einer Mauer umfriedeten Rasenplatz, auf dem auch ein Denkmal an die Stifter des Krankenhauses erinnert. Da sie, anders als ihr berühmtes Vorbild in Paris, nicht von Gebäuden umgeben ist, sondern ganz frei steht, die Wände ebenso wie dort nur aus Fenstern und den das Gewölbe tragenden Pfeilern bestehen, so geht der Blick des draußen vor der Längsseite stehenden Betrachters durch den Innenraum hindurch.

Die Sainte Chapelle auf der Saar?

Mettlach ist nicht der erste Standort der Kapelle, sondern das etwa 40 km weiter saaraufwärts gelegene Wallerfangen. Dort hatte sie in den 60er Jahren des neunzehnten Jahrhunderts Céphalie Thierry geb. von Lasalle zum Andenken an ihren verstorbenen Mann errichten lassen. Die Pläne hatte der Architekt Alexander Franz Georg Himpler gezeichnet und sich dabei von der Sainte Chapelle in Paris inspirieren lassen. Sie war dann die Hauskapelle der Familie, diente aber auch den Schwestern vom Orden des hl. Karl Borromäus, die im nahen Krankenhaus arbeiteten, als Klosterkapelle. Als das St. Nikolaus-Hospital gebaut wurde, konnten die Schwestern die Kapelle wegen der zu großen Entfernung nicht mehr nutzen. Beim Mettlacher Krankenhaus jedoch gab es noch keine Kapelle, auch nicht für die dort arbeitenden Ordensschwestern. So kamen schließlich Eugen von Boch und sein Wallerfanger Neffe Ernest Villeroy, der den Thierry'schen Besitz geerbt hatte, überein, die St. Josephskapelle von Wallerfangen nach Mettlach zu übertragen. Das geschah im Jahr 1882. Stein für Stein wurde das Gebäude abgebaut, jeder Stein mit einer Nummer gekennzeichnet, ehe er auf einen Saarkahn verladen wurde. Die Kähne mit der ungewöhnlichen Fracht wurden nach Mettlach getreidelt. Dort wurde die Kapelle über der von Boch'schen Familiengruft wieder aufgebaut.

Seit dem Frühjahr 2013 ist die Josephskapelle nach zehnjähriger Restaurierung wieder zugänglich und somit Mettlach um eine Sehenswürdigkeit reicher.

St. JosephskapelleSt. Josephskapelle PortalDenkmal Eugen v. Boch und Octavie geb. VilleroyDas Vorbild: Sainte-Chapelle in Paris

 

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Quelle: Informationen von der Tourist-Info Mettlach

Bilder:
- Fotos der St. Josephskapelle und des Denkmals (Bildergalerie Nr.3): Hans Herkes
- Foto der Sainte-Chapelle in Paris (Bildergalerie Nr. 4): Urheber: Beckstet CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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