Zu den schönsten Kirchen Südwestdeutschlands gehört die barocke Basilika St. Johann. Sie wurde an einem Platz errichtet, an dem schon im 7. Jahrhundert, zur Zeit der Merowinger, eine Kapelle gestanden hatte. Hauptverantwortlich für den Bauplan war auch hier der geniale Saarbrücker Baumeister Friedrich Joachim Stengel (1694-1787). Die Grafschaft Saarbrücken war zu dieser Zeit protestantisch bestimmt. Doch aus dem Umland zogen immer mehr Katholiken zu. Die forderten für sich eine Pfarrkirche und wurden dabei u. a. auch vom französischen König unterstützt. Sie starteten einen Spendenaufruf, dem unterschiedliche Geldgeber bis hin zum Papst in Rom Folge leisteten. 1758 konnte die Kirche feierlich eingeweiht werden, 1763 wurde der Turm vollendet. Im Jahr 1907 wurden ein eigenes Sakristeigebäude und eine Wandelhalle hinzugebaut. Papst Paul VI. erhob die Kirche 1975 in den Rang einer „Basilika Minori“. Sie gehört damit zu den 1645 bedeutendsten Kirchengebäuden im Weltchristentum.
Der Name „Basilika“ bedeutet „Königshalle“. Das prachtvolle bronzene Eingangstor und die Innenausstattung der Kirche machen diesem Namen Ehre. Im Innenraum herrscht barocker Jubel. Hier dominiert nicht strenge kirchliche Disziplin, sondern Freude über das Erlöstsein der Christen. Helle Wände und vielfältige Goldverzierungen bestimmen das Bild.
Im hinteren Kirchenschiff befindet sich ein Ensemble aus drei Orgeln mit insgesamt 62 Registern und 4138 Orgelpfeifen. So wird dem urkatholischen Anliegen Rechnung getragen, dass ein Gottesdienst alle Sinne ansprechen soll.
Der Glockenturm beherbergt 4 Glocken, die 1956 in unterschiedlicher Größe gegossen wurden und insgesamt ein Gewicht von 4.610 kg aufweisen. Ein Geläut mit allen Glocken ist hohen Festtagen und besonderen Anlässen vorbehalten.
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Fotos: Rita Dadder und Florian Russi