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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Josef Clemens Maurer

Josef Clemens Maurer

Herbert Kihm

Kardinal, Bischof Boliviens und
1. Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Püttlingen

Geht man auf die Webseite der Stadt Püttlingen, so stellt man erstaunt fest, dass drei der fünf Ehrenbürger katholische Priester waren, die herausragende Persönlichkeit ist dabei sicherlich Josef Clemens Maurer.

Josef Clemens Maurer, Erzbischof von Sucre in Bolivien, 1960
Josef Clemens Maurer, Erzbischof von Sucre in Bolivien, 1960

Vita:

In bescheidenen Verhältnissen geboren (* 13.03.1900), der Vater arbeitete als Bergmann, war es der frühe Wunsch der frommen Eltern, dass der jüngste Sohn Priester werden sollte.
Die Familie hatte engen Kontakt zu einem lothringischen Redemptoristenkloster. Josef Clemens reiste 1912, am Tag nach seiner ersten hl. Kommunion in das Kloster von Bertigny (Schweiz), wo sich schon sein älterer Bruder aufhielt. Er verblieb dort bis zum Abitur, dann ging er in das Ordenshaus in bei Mühlhausen zurück.

Seine zeitlichen Gelübde legte er am 10. September 1921 in Les Trois Epis im Elsass ab, der ewige Profess war am 19. September 1924. Les Trois Epis (Drei Ähren) ist ein bekannter Marienwallfahrts- und Pilgerort seit am 3. Mai 1491 dort dem Schmid Thierry Schoeré die Muttergottes mit drei Ähren in der Hand erschienen sein soll.

Ein Jahr nach seiner Priesterweihe wurde er 1926 von seinem Orden, den Redemptoristen (CSsR), zur Mission nach Bolivien entsandt. Seine Aufgabe führte Maurer anfangs zu Fuß, zu Pferd und Maultier, in späteren Jahren mit dem Jeep oder per Flugzeug quer durch ganz Bolivien. Am 23. März 1944 wurde Maurer zum Provinzial seines Ordens in der Vizeprovinz Bolivien ernannt, die damals Chile, Peru, Ecuador, Kolumbien sowie Bolivien selbst umfasste.

Pius XII. berief ihn am 1. März 1950 zum Titularbischof von Cea und Weihbischof in La Paz, bereits am 27. Oktober 1951 wurde er zum Erzbischof von Sucre, der ältesten Diozöse Boliviens, ernannt.

Wappen von Josef Clemente Kardinal Maurer
Wappen von Josef Clemente Kardinal Maurer

In Bolivien gab es zu dieser Zeit erheblich soziale Unruhen (Revolution von 1952), so dass Maurer sich verpflichtet sah, hier das Elend zu mildern. Maurers Sorge galt vor allem den Indios. Alle Präsidenten des Landes seit Beginn der 1950er Jahre baten Kardinal Maurer um Vermittlung in Krisensituationen. Dabei hielt der Kardinal Distanz zu den Regierungen und behielt so die Achtung des einfachen Volkes. Kardinal Maurer gründete ein Siedlungswerk in Sucre, das heute als Fundación Cardenal Maurer seinen Namen trägt, und förderte den sozialen Wohnungsbau der Armen. Von 1971 bis 1989 wurden durch das Werk 263 Einfamilienhäuser für Indios errichtet.

Die Not in Bolivien veranlasste die katholischen Pfarrer in Maurers Heimatgemeinde Püttlingen im Jahre 1959, eine Bolivienhilfe zu initiieren. Die Bolivienhilfe des Bistums Trier wurde übrigens zur Keimzelle für das kirchliche Hilfswerk Adveniat.

Am 26. Juni 1967 nahm ihn Papst Paul VI. als Kardinalsprieser (Titelkirche Santissime Redentore e Sant' Alfonso) in das Kardinalskollegium auf.

Papst Johannes Paul II. nahm am 30. November 1983 das aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch des bereits 83-Jährigen an.

Am Morgen des 27. Juni 1990 starb der Kardinal; etwa 90.000 Menschen verabschiedeten sich von dem aufgebahrten Toten.

Josef Clemens Kardinal Maurer, 1981
Josef Clemens Kardinal Maurer, 1981

Ehrungen:

Kardinal Maurer war Mitglied der Legion d'honneur, Träger des Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband, Träger des Saarländischen Verdienstordens und Träger des höchstens Verdienstordens des Staates Bolivien.

1967 ernannte ihn seine Heimatgemeinde Püttlingen zu ihrem Ehrenbürger, 1975 wurde er Ehrerkanonikus der Domkirche in Trier.
In Püttlingen hält die "Kardinal-Maurer-Gesellschaft e.V." die Erinnerung an den Kardinal und sein Wirken lebendig (Kardinal-Maurer-Gesellschaft e.V., Internet: http://www.kmg-puettlingen.de/

In seinem Geburtsort wurde der Kardinal-Maurer-Platz und die Kardinal-Maurer-Straße nach ihm benannt.

Aus Anlass seines einhundertsten Geburtstages hat die Kardinal-Maurer-Gesellschaft sein Leben und Wirken in einem Buch "Josef Clemens Kardinal Maurer, 1900 - 1990, Mittler zwischen den Kontinenten, Leben und Werk" gewürdigt. Das im Paulinus-Verlag Trier erschienene Buch ist erhältlich im Buchhandel und bei der Stadt Püttlingen. ISBN 978-3 - 7902-0480-3.

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- Vorschaubild und Bild unten links: Josef Clemens Kardinal Maurer am 31.05.1981 in Mülheim-Kärlich, Pfarrei Kärlich St. Mauritius( Aussschnitt). Fotograf: Lothar Spurzem, Lizenz CC-BY-SA 2.0 viawikimedia commons
- Bild oben links: Maurer, Josef Clemens: Erzbischof von Sucre in Bolivien, CSSR im Juli 1960 in Bonn.
Bundesarchiv, B 145 Bild-F008508-0003 (Ausschnitt)/ Wegmann, Ludwig / CC-BY-SA 3.0
via wikimedia commons
- Wappen von Josef Clemente Kardinal Maurer, Erzbischof von Sucre (1951-1983), Bolivien.
Urheber: I, SajoR; Lizenz CC-BY-SA 2.5, via wikimedia commons

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