Was sie für die Menschen ihrer Umgebung so attraktiv machte, waren die ihnen auf Grund ihrer vornehmen Herkunft vertrauten bzw. erworbenen Kenntnisse in der Heilkunde, der Botanik und der Tierhaltung. Sie überzeugten mit ihrem Vorbild, ihrem Wissen, ihrer persönlichen Anspruchslosigkeit und ihrer Hilfsbereitschaft. So weiß man heute zwar nicht mehr viele über ihr Leben und Handeln, doch ihre Namen blieben im Land ein Begriff.
Ingobertus hatte seine Einsiedelei wahrscheinlich am „Heiligenbrunnen" beim Alten Friedhof in der Nähe der Straße errichtet, die von Metz nach Worms führte. Sie war zur damaligen Zeit eine sehr wichtige Handels- und Verkehrsstrecke. Heilige bzw. heiligmäßig lebende Menschen waren die „Stars" des christlichen Mittelalters. Deshalb zogen ihre Lebens- und Wirkungsstätten viele Pilger an, die sich nicht selten an diesen Orten niederließen. So kam es, dass die heutige Stadt St. Ingbert schon 888, damals noch unter dem Namen Lendelfingen, als Siedlung erstmals urkundlich Erwähnung fand. 300 Jahre später kam der Name St. Ingbert auf, der dann lange zusammen mit dem Namen Lendelfingen verwendet wurde. Mehr als 1400 Jahre sind vergangen, seit ein glaubenseifriger Einsiedler sich dort eine bescheidene Hütte errichtet hatte.
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Literatur:
Andreas Heinz: Heilige im Saarland. 2. Auflage, Saarbrücken 1991.
Bildnachweise:
- Vorschaubild: Title Der heimkehrende Einsiedler. Ölbild von Ernst Fries (1801-1833) - (Ausschnitt).
- Einsiedler. Holzschnitt von Wolf Traut (1478-1520).