Saarland-Lese

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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Der Bettnässer

Russi thematisiert in seinem neuen, einfühlsamen Roman die gesellschaftlichen und psychischen Probleme eines Jungen, dessen Leben von Unsicherheit und Angst geprägt ist.

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Ingobertus

Ingobertus

Rita Dadder

Namenspatron von St. Ingbert

Nicht viel bekannt ist über den Mann, welcher der mit 37.000 Einwohnern fünftgrößten Stadt des Saarlandes den Namen gab. Ingobertus war wahrscheinlich ein germanisch-stämmiger (fränkischer) Adliger. Er soll zur Zeit des Trierer Bischofs Magnerich gelebt haben. Der übte sein Amt in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts aus. Zu dieser Zeit war das Land an der Saar zum größten Teil noch nicht christianisiert. Die meisten Bewohner des Landes waren Heiden. Für das Christentum gewonnen wurden sie nicht durch herumziehende Missionare, Prediger oder Glaubensverkünder, sondern vor allem durch asketisch lebende Menschen, die als Einsiedler oder stille Helfer in der Not in ihrer Nähe wirkten und die bäuerliche Bevölkerung des Landes in ihren Bann zogen. Hierzu gehörten die späteren Heiligen Wendalinus, Oranna und eben auch Ingobertus.
Einsiedler
Einsiedler

Was sie für die Menschen ihrer Umgebung so attraktiv machte, waren die ihnen auf Grund ihrer vornehmen Herkunft vertrauten bzw. erworbenen Kenntnisse in der Heilkunde, der Botanik und der Tierhaltung. Sie überzeugten mit ihrem Vorbild, ihrem Wissen, ihrer persönlichen Anspruchslosigkeit und ihrer Hilfsbereitschaft. So weiß man heute zwar nicht mehr viele über ihr Leben und Handeln, doch ihre Namen blieben im Land ein Begriff.

Ingobertus hatte seine Einsiedelei wahrscheinlich am „Heiligenbrunnen" beim Alten Friedhof in der Nähe der Straße errichtet, die von Metz nach Worms führte. Sie war zur damaligen Zeit eine sehr wichtige Handels- und Verkehrsstrecke. Heilige bzw. heiligmäßig lebende Menschen waren die „Stars" des christlichen Mittelalters. Deshalb zogen ihre Lebens- und Wirkungsstätten viele Pilger an, die sich nicht selten an diesen Orten niederließen. So kam es, dass die heutige Stadt St. Ingbert schon 888, damals noch unter dem Namen Lendelfingen, als Siedlung erstmals urkundlich Erwähnung fand. 300 Jahre später kam der Name St. Ingbert auf, der dann lange zusammen mit dem Namen Lendelfingen verwendet wurde. Mehr als 1400 Jahre sind vergangen, seit ein glaubenseifriger Einsiedler sich dort eine bescheidene Hütte errichtet hatte.

 

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Literatur:
Andreas Heinz: Heilige im Saarland. 2. Auflage, Saarbrücken 1991.

Bildnachweise:
- Vorschaubild: Title Der heimkehrende Einsiedler. Ölbild von Ernst Fries (1801-1833) - (Ausschnitt).
- Einsiedler. Holzschnitt von Wolf Traut (1478-1520).

 

 

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