Steigt man über die Stufen der Treppe vom „Hinnereck“ hinauf in Richtung Wallfahrtskloster, dann kommt man vorbei am Herrmann-Josef- Becker-Weg.
Als gebürtiger Blieskasteler habe ich mich auf die Suche nach dem Namengeber gemacht, der kaum einem in Blieskastel bekannt sein dürfte.
Herrmann Josef Becker wurde am 28.11.1884 in Sulzbach geboren und starb am 28.04.1957 in Kleinblittersdorf.
Er schlug die Laufbahn eines Postbeamten ein, wechselte jedoch später in den Regierungsdienst.
Die Neigung zu geschichtlichen Forschungen hatte er wohl mütterlicherseits mitbekommen, so wurde er schon als Gymnasiast Mitarbeiter einer Tageszeitung.
Becker veröffentlichte eine Vielzahl von heimatkundlichen und kulturhistorischen Arbeiten im Laufe seines Lebens, wobei sicherlich ein früheres Werk von besonderer Bedeutung für Blieskastel ist: „Blieskastel und sein Gnadenbild. Ein Beitrag zur Geschichte der Marienverehrung im Saargebiet.“ Die Erstausgabe erschien 1924, im Jahr der Grundsteinlegung des Wallfahrtsklosters in Blieskastel.
Neben diesen Veröffentlichungen erschienen zahlreiche Erzählungen und Novellen in rheinischen Zeitungen und Zeitschriften, auch wurden Auswahltexte in Schulbücher übernommen.
Hermann Josef Becker wurden im Laufe seines Lebens viele Anerkennungen für seine Arbeiten zuteil.
Eine Besonderheit war dabei sicherlich ein anerkennendes Schreiben von Papst Pius XI. durch den damaligen Kardinal-Staatssekretär Eugenio Pacelli, den späteren Papst Pius XII.
H.J. Becker blieb zeitlebens eng mit Blieskastel und der dortigen Wallfahrt verbunden, womit sich dann auch der Kreis zur Benennung eines Weges schließt, der zu dem Wallfahrtskloster (Unsere liebe Frau mit den Pfeilen) der Minoriten Blieskastel führt. https://www.wallfahrtskloster-blieskastel.de/
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Ein herzliches Dankeschön geht an Frau Raffaela Berger M.A., der Leiterin des Stadtarchivs der Stadt Blieskastel, die mir einen Auszug eines Artikels aus der SVZ vom 7.3.1951 zur Verfügung stellte: Hermann Josef Becker, Ein saarländischer Heimatforscher und Schriftsteller, sowie die Fotographien aus dem Archiv des Stadtarchivs.
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Vorschaubild: Altar der Wallfahrtskapelle, Urheber: Herbert Kihm
Andachtskärtchen nach 1933: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung 40-751; Grundsteinlegung zum Bau des Wallfahrtsklosters Blieskastel, 1924: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung 40-739; mit freundlicher Genehmigung durch Raffaela Berger M.A. Stadtarchiv Blieskastel.