Saarland-Lese

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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Erbsensoldaten

Florian Russi

Lustige, spannende, fantasievolle Märchen über Zwerge, den Zauberer Krabat und den Müllergesellen Pumphut sind hier versammelt.

Wandern durch drei Länder

Wandern durch drei Länder

Ferdinand Luxenburger

Denkmal des Schengener Abkommens
Denkmal des Schengener Abkommens


Die Wanderwege der Gemeinde Perl erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Berühmt bei Wanderern ist der Panoramaweg um Perl, der eine der schönsten Traumschleifen ist, die das Saarland zu bieten hat. Der Höhepunkt der Wanderung ist das deutsch-französische Naturschutzgebiet Hammelsberg, an dessen Südhang siebzehn verschiedene, wilde Orchideenarten zu bewundern sind. Einen schönen Blick auf den Hammelsberg hat man auch bei einer anderen Wanderung, die getreu dem europäischen Gedanken in drei Länder führt.

Das Tor zum Barockgarten
Das Tor zum Barockgarten

Wir beginnen im luxemburgischen Schengen am Europäischen Informationszentrum „Centre Européen“, nachdem pflichtgemäß noch dem Europadenkmal, das an die Unterzeichnung des Schengener Abkommens erinnert, ein Besuch abgestattet wurde. Der Weinort Schengen gehört zu einer Gemeinde von neun Ortschaften, die ursprünglich Remerchen hieß, wo auch heute noch das Rathaus der Gemeinde ist, und eigens wegen des berühmten Abkommens in Schengen umbenannt wurde.

Das Schengener Barockschloss
Das Schengener Barockschloss

Über den Europaplatz gelangt man durch ein schmuckes Tor in den barocken Kräutergarten des Schengener Schlosses (3) und vorbei am spätbarocken Kochhaus hinauf in die Weinberge mit Blick in das Moseltal, auf die Brücke zwischen Perl und Schengen und im Hintergrund die Autobahnbrücke der A8, über die morgens die Pendler aus Deutschland in das Großherzogtum einfallen.

Blick über Schengen ins Moseltal
Blick über Schengen ins Moseltal

Bald kommt man in den Wald, in dem der Weg, geleitet von der Wegmarkierung „grenzenloses Schengen“ und „Traumschleifen“ serpentinenartig auf den „Strombierg“ (Stromberg) führt und dem Wanderer an einem Aussichtspunkt noch einmal die Schönheit des Moseltals zeigt. Direkt gegenüber liegt der Appach, wo vor dem Schengener Abkommen die Ein- und Ausreisenden von einem Grenzerhäuschen aus, das mitten auf der Straße stand, von französischen Zöllnern kontrolliert wurden.

Blick auf Appach
Blick auf Appach

Auf dem Aussichtspunkt angebrachte Informationstafeln erklären dem Wanderer, dass 1992 auf deutscher Seite 37 Hektar des gegenüberliegenden Hammelsbergs zum Naturschutzgebiet gemacht wurden und 1995 von französischer Seite noch 47 Hektar dazu kamen. Die Erklärungen sind nur in Deutsch, was darauf schließen lässt, dass dieser Weg vor allem von Deutschen gegangen wird. Franzosen und Luxemburger ziehen wohl eine geruhsamere Art der Freizeitgestaltung dem schweißtreibenden Wandern vor?

Sierck-les-Bains mit der Burg. Der Ort wurde um die Burganlage gebaut.
Sierck-les-Bains mit der Burg. Der Ort wurde um die Burganlage gebaut.

Nach einem weiteren Waldstück kommt der Wanderer auf das Plateau der Strombergs, wo er noch eine erstaunliche Vielfalt der Natur erleben kann, weil der Ackerbau der natürlichen Fauna und Flora nach Raum lässt. Die schöne Aussicht auf die Mosel und das gegenüberliegende Sierck-les-Bains laden zum Verweilen ein. Am Johannistag wird vom Stromberg aus nach alter Tradition ein Feuerrad talwärts gerollt und in Sierck-les-Bains ist die Fête de la Saint Jean ein großes Volksfest mit abendlichem Feuerwerk, das viele Besucher aus dem Dreiländereck anzieht.

Der Gipfel des Stromberges
Der Gipfel des Stromberges

Der Abstieg vom Stromberg erfolgt über einen serpentinenartigen Trampelpfad in die Ebene von Contz-les-Bains, wo eine Brücke über die Mosel führt. Im Schatten der Uferbäume führt dann der Weg nach Sierk-les-Bains, dessen heutiger Name auf ein Thermalbad aus dem 19. Jh. zurückgeht, das sich an der Stelle befand, wo heute der Bahnhof steht.

Gasse in Sierk-les-Bains am Fuße der Burg
Gasse in Sierk-les-Bains am Fuße der Burg

Der Ort ist im Schatten einer Burg aus dem 10. oder 11. Jh. entstanden und gehörte zunächst den Bischöfen von Trier und gelangte später in den Besitz der Herzöge von Lothringen. Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 gehörte es wie ganz Elsass und Lothringen zum Deutschen Reich und wurde nach dem 1. Weltkrieg wieder französisch.

Marktplatz von Sierck-les-Bains
Marktplatz von Sierck-les-Bains

Das Städtchen hat viel Charme, aber offensichtlich auch schon bessere Zeiten gesehen. Ein Besuch auf der Burg mit ihrem massiven Mauern, Türmen und unterirdischen Gängen lohnt allemal, schon alleine der guten Aussicht wegen.

Blick von der Moselbrücke auf das Centre Europen in Schengen
Blick von der Moselbrücke auf das Centre Europen in Schengen

Zurück an der Mosel führt der Weg an der Bahnlinie entlang bis nach Perl, wo die Mosel wieder überquert wird um an den Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen.

Für den Wanderer ist das Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Luxemburg ein Eldorado, das viele Möglichkeiten zu wandern bietet. Traumschleifen und Premiumwanderwege sind überall zufinden. Und dann ist die Saarschleife ganz in der Nähe, wo der geübte und ungeübte Wanderer noch weitere Wege findet.

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Fotos: Ferdinand Luxenburger

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