Saarland-Lese

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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Heft 2

B-Z! Das ist nett! (Teil 1)

In diesem Arbeitsheft werden alle Konsonanten eingeführt, die sich beim Sprechen gut dehnen lassen. Dazu kommen noch einige Vokale (Zwie- und Umlaute).

Von Johannes Hoffmann bis Oskar Lafontaine

Von Johannes Hoffmann bis Oskar Lafontaine

Roland Stigulinszky

Sieben saarländische Ministerpräsidenten in der Karikatur

Der große saarländische Graphiker und Karikaturist Roland Stigulinszky (Künstlername: STIG) war und ist ein kritischer Betrachter der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse im Saarland und darüber hinaus. Seine Karikaturen erschienen in der humoristischen Zeitschrift „Der Tintenfisch", in der Saarbrücker Zeitung und in den führenden deutschen Illustrierten (Stern, Quick u. a.) sowie in mehreren Büchern. In dem Taschenbuch „VOM JOHO ZUM OSKAR"* hat er die Kabinette vorgestellt, die von 1947 bis 1998 das Saarland regierten. Daraus haben wir - mit freundlicher Genehmigung -  die Porträts der sieben Regierungschefs übernommen und stellen sie mit kurzen Texten vor.

Florian Russi 

 

Johannes Hoffmann

Johannes Hoffmann (23. Dezember 1890 - 21 September 1967), im Volksmund JOHO genannt, war Vorsitzender der Christlichen Volkspartei (CVP) und der erste Ministerpräsident des 1947 neu gebildeten Saarlandes. Er war vom 21. Dezember 1947 bis zum 23. Oktober 1955 im Amt. JOHO war geprägt durch seinen vergeblichen publizistischen Kampf gegen die Nationalsozialisten, vor denen er 1935 über Luxemburg nach Frankreich und später nach Brasilien flüchten musste. Nach dem Krieg war er bestrebt, aus dem Saarland einen eng an Frankreich angelehnten, aber selbständigen Staat zu machen. Als die Mehrheit der saarländischen Bevölkerung am 23. Oktober 1955 in einer Volksabstimmung das von ihm favorisierte Statut über die Europäisierung der Saar ablehnte, trat er als Ministerpräsident zurück. Souverän und in christlichem Verantwortungsbewusstsein förderte er die Vereinigung seiner CVP mit der nun auch im Saarland dominierenden CDU. Der große Europäer Robert Schuman sagte über ihn:
„Es ist das Verdienst klar sehender Männer, versucht zu haben, ihrer Zeit vorauszueilen, und es ist das Verdient von Herrn Präsident Hoffmann, sich trotz der Schwierigkeiten, trotz der Unpopularität dieser Aufgabe gewidmet zu haben."

 

Heinrich Welsch 

Heinrich Welsch (13. Oktober 1888 - 23. November 1976). Nach der Volksabstimmung am 23. Oktober 1955 im Saarland und dem anschließenden Rücktritt von Johannes Hoffmann beschloss der Saarländische Landtag für den 18. Dezember 1955 Neuwahlen auszuschreiben. Für die Übergangszeit bis zur Wahl eines Ministerpräsidenten durch den nun zu wählenden Landtag bestimmte er Heinrich Welsch zum Interimsministerpräsidenten. Seine Amtszeit währte vom 29. Oktober 1955 bis zum 10. Januar 1956. Welsch, ein von allen Parteien anerkannter Jurist und Verwaltungsfachmann war von 1948 bis 1957 Präsident des Landesversicherungsamtes und der Landesversorgungsgerichts des Saarlandes.

 

Dr. Hubert Ney

Dr. Hubert Ney (12. Oktober 1892 - 3. Februar 1984) war im Kampf um die Volksabstimmung zum sogenannten Saarstatut im Jahr 1955 Anführer des „Heimatbundes", in dem sich die Gegner des Statuts, CDU, Deutsche Sozialdemokratische Partei (DSP) und spätere SPD sowie die Demokratische Partei Saar (DPS) und spätere FDP zusammengeschlossen hatten. Nach der Landtagswahl vom 18. Dezember 1955 wurde er am 10. Januar 1956 Ministerpräsident in einer von den Heimatbundparteien getragenen Koalition.

Dr. Ney war eine Kämpfernatur. Vehement wehrte er sich gegen eine Vereinigung der von ihm angeführten CDU-Saar mit der CVP seines Vorgängers Hoffmann. Nach Streitigkeiten in seiner Koalition und auch auf Druck der Bundes-CDU trat er am 4. Juni 1957 von seinem Amt zurück und war danach noch einige Monate Justizminister. 

 

Egon Reinert

Egon Reinert (24. September 1908 - 28 April 1959) wurde am 4. Juni 1957 als Nachfolger von Dr. Hubert Ney zum saarländischen Ministerpräsidenten gewählt. Der hoch angesehene und als äußerst integer geltende Mann kam nach nicht einmal 2 Jahren Amtszeit nach einem Autounfall ums Leben. Für das Saarland, so waren sich viele einig, war dies ein schwerer Verlust.
Nach Egon Reinert ist ein bekanntes Pflegeheim im Saarbrücker Ortsteil Eschberg benannt.

 

Dr. Franz Josef Röder

Dr. Franz Josef Röder (22. Juli 1909 - 26. Juni 1979) war der am längsten regierende Ministerpräsident im Saarland. Er regierte von 1959 bis 1979. Zuvor war er knapp zwei Jahre Kultusminister gewesen. Er pflegte einen autoritären Führungsstil, war in der Bevölkerung aber populär und ein über das Saarland hinaus angesehener Politiker. In seiner eigenen Partei, der saarländischen CDU, wurde er mit zunehmenden Alter als zu wenig reformbereit empfunden und zum Rücktritt gedrängt. Er starb am 26. Juni 1979, einen Tag nachdem er angekündigt hatte, den von ihm ungeliebten Werner Zeyer als seinen Nachfolger vorzuschlagen.

 

Werner Zeyer

Werner Zeyer (25. Mai 1929 - 26. März 2000) war von 1961 bis 1972 Landrat des Landkreises St. Wendel und von 1972 bis 1979 CDU-Bundestagsabgeordneter. Nach dem plötzlichen Tod von Franz Josef Röder wurde er am 6. Juli 1979 zu dessen Nachfolger gewählt. In die Zeit seiner Regierung fiel die schwere Krise in der Stahlindustrie Es gab viele Arbeitslose und das Land musste sich hoch verschulden. Bei der Landtagswahl von 1985 verlor die von ihm geführte CDU deutlich. Der SPD-Vorsitzende Lafontaine siegte mit absoluter Mehrheit und wurde zum neuen Ministerpräsidenten gewählt.

 

Oskar Lafontaine

Oskar Lafontaine (* 16. September 1943) war als Sozialdemokrat und Oppositionsführer der Schrecken der das Land regierenden CDU. 1976 wurde er Oberbürgermeister in Saarbrücken und stellte sich im Saarland und in der SPD im Bund an die Spitze der damaligen Friedensbewegung. Im Jahr 1985 gewann er in der saarländischen Landtagswahl die absolute Mehrheit und wurde Ministerpräsident. Das blieb er bis zum 9. November 1998. 1990 war er Kanzlerkandidat der SPD zur Bundestagswahl. Im Jahr 2005 trat er aus der SPD aus. Von 2007 bis 2010 war er einer der beiden Vorsitzenden der Partei „Die Linke".

 

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* Roland Stigulinszky, VOM JOHO ZUM OSKAR, Die Kabinette an der Saar von 1947 bis heute - als Karikaturen bis 1985 gezeichnet von STIG, Verlag SCW Auer -Sällef, Saarbrücken, 4. Auflage 1995, ISBN 3-926339-14-4

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