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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Bernd Seite

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Berndt Seite wirft einen Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nicht nur seine eigene, sonderen auch auf Blick auf die Menschheit als Ganzes.

Das Friedensdenkmal auf dem „Renglischberg“ bei Oberleuken

Das Friedensdenkmal auf dem „Renglischberg“ bei Oberleuken

Peter Kiefer

Das ursprünglich am Potsdamer Platz errichte Denkmal für die am Orscholz-Riegel gefallenen Soldaten der Company M, 302. Inf. Reg. der 94. Infanterie Division
Das ursprünglich am Potsdamer Platz errichte Denkmal für die am Orscholz-Riegel gefallenen Soldaten der Company M, 302. Inf. Reg. der 94. Infanterie Division

Nachdem die 94. US-Infanterie Division nach erbitterten und verlustreichen Kämpfen den Orscholz -Riegel Ende Februar 1945 durchbrochen hatte, führte sie ihren Feldzug weiter durch den Hunsrück zum Rhein, den sie am 21. März bei Ludwigshafen erreichte. Nachdem die linke Rheinseite bis Düsseldorf in Händen der Alliierten war, zog die 94. US-Infanterie Division weiter, &uumuuml;ber Wetzlar, Würzburg, Nürnberg bis Pilsen und Susice in der Tschechoslowakei, wo sie am 12. Juni 1945 ankam und dort auf die russische „Rote Armee" stieß. Die Division wurde an der Besetzung des amerikanischen Sektors der Tschechoslowakei beteiligt und schließlich im Herbst und Winter 1945 nach und nach aufgelöst.

Männer der Kompanie M des 302. Infanterie-Regiment hatten in der Tschechoslowakei zum Andenken an ihre am Orscholz-Riegel gefallenen Kameraden einen Gedenkstein mit deren Namen anfertigen lassen. Auf ihrem Heimweg nach den USA am 10. November 1945 brachten Edward Lennox und Josef Ferino den Gedenkstein nach Oberleuken, um ihn am Potsdamer Platz, in der Gabelung Sinz/Münzingen, mit Einverständnis der Grundstückbesitzer Familie Kirsch/Reiland, zu errichten.

Die Familie Kirsch/Reiland übernahm in den Folgejahren die verdienstvolle Aufgabe, den Bereich des Denkmals ehrenamtlich zu pflegen. In einem Brief von Peter Reiland vom 17. 07. 1962 an Roger Keith von Massachusetts teilt er diesem mit, „...dass das Denkmal in einem guten Zustand ist und der mit Rosen und Ziersträuchern bepflanzte Boden um das Denkmal regelmäßig gepflegt wird." Weiter schreibt er, „...dass viele Reisende anhalten und das Denkmal bewundern und fotografieren. Auch viele in Deutschland stationierte Soldaten würden einen Stopp einlegen, um ihren toten Kameraden zu gedenken."

Friedensdenkmal auf dem Renglischberg an der B 406
Friedensdenkmal auf dem Renglischberg an der B 406

Am 2. und 3. Oktober 1988 besuchten 74 amerikanische Kriegsveteranen sowie Frauen und Kinder, von am Orscholz Riegel gefallenen Soldaten die ehemalige Kampfstätte und das Ehrenmal am Potsdamer Platz. In der Pfarrkirche zu Oberleuken wurde ein gemeinsamer Gottesdienst gefeiert.

Im Jahre 1990 hatte der „Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge" angeregt, im Einvernehmen mit dem Traditionsverband der 94. US-Infanterie Division, das von der Kompanie M des 302. Infanterie Regimentes im November 1945 errichtete Denkmal am Potsdamer Platz auf einen günstigeren Platz zu verlegen. Der Wunsch wurde Wirklichkeit. Es entstand ein Friedensdenkmal auf dem Höhenzug des „Renglischberg" an der B 406, an der Banngrenze Oberleuken/Sinz.

Nach dieser baulichen Neugestaltung wurde das Denkmal im Geiste der deutsch- amerikanischen Freundschaft als sichtbares Zeichen der Versöhnung zwischen beiden Völkern zum „Symbol des Friedens" erhoben. Amerikanische und deutsche Veteranen, die sich am Orscholz-Riegel bitterlich bekämpft hatten, kamen am 13. Oktober 1991 zusammen, um in brüderlicher Gemeinschaft das Denkmal für den Frieden feierlich einzuweihen.

Auf zwei Gedenktafeln, in amerikanischer und deutscher Sprache, erinnert der damalige Präsident der U.S.A. George W. Bush an die Soldaten der Division, die ihr Leben bei der Verteidigung der Freiheit geopfert haben und schließt mit den Worten: „Dieses Denkmal soll uns auch an unsere gemeinsamen Verpflichtungen für internationale Zusammenarbeit und an den Frieden erinnern." Gezeichnet George W. Bush, Präsident der U.S.A

General Patton, Befehlshaber der 3.US-Army
General Patton, Befehlshaber der 3.US-Army

In den folgenden Jahren fanden weitere organisierte Besuche von Abordnungen aus Amerika statt. Allerdings nimmt die Zahl der Veteranen, 70 Jahre nach Kriegsende, rapide ab. Aber das Denkmal besteht weiter als Mahnmal für zukünftige Generationen.

 

 

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Literatur:
Byrnes, L. G.; „History of the 94th Infantry Division in World War II" 1948
Kirch, S.; „Erinnerung und Mahnung", Broschüre, 4. Auflage

Bilder:
Vorschaubild und Fotos des Denkmals im Text: Peter Kiefer
Bild "General Patton, Befehlshaber der 3. US-Army aus: Byrnes, S. 498

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66706 Oberleuken (an der B 406, an der Banngrenze Oberleuken/Sinz)

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