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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Friedrich W. Kantzenbach

Erfundenes Glück

Der Autor beschäftigt sich auf lyrischem Weg mit den essentiellen Dingen des Lebens. Er reflektiert seine reichen literarischen Begegnungen und verarbeitet Reiseerlebnisse und persönliche Bekanntschaften mit Menschen, die ihn beeindruckten. Zunehmend durchdringen die Themen Krankheit, Tod und Vergänglichkeit seine Texte.

 

Nikolaus von Weis

Nikolaus von Weis

Herbert Kihm

Bischof von Speyer

Bischof Nikolaus von Weis um 1850
Bischof Nikolaus von Weis um 1850

Nikolaus von Weis wurde am 8. März 1796 in der 4. Morgenstunde auf dem Schönhof in Rimlingen (Lothringen) als Sohn des Ehepaares Martin Weis und Magdalena, geb. Ries geboren. Er war von 1842 bis 1869 Bischof der Diözese Speyer, und er war eine der wichtigsten Persönlichkeit beim Wiederaufbau der Diözese nach der Zeit der Säkularisation im Gefolge der französischen Revolution.

Da die Mutter nicht wollte, dass das Kind von einem Pfarrer getauft wurde, der den Eid auf die „Constitution" der Französischen Revolution geleistet hatte, trug der Vater den Täufling bei Nacht zur Taufe ins nahe Niedergailbach, das im Leyischen (s. Marianne von der Leyen) lag.

Seine frühen Jahre verbrachte Nikolaus in der Pfarrei Habkirchen (heute Ortsteil der Gemeinde Mandelbachtal). Nach dem tragischen Tod seines Vaters übersiedelte die Witwe 1802 in ihr Heimatdorf Altheim (heute Stadtteil von Blieskastel), wo noch heute eine bronzene Büste in der dortigen Pfarrkirche an ihn erinnert. Nicolaus Weis blieb zeitlebens eng mit seiner Heimat verbunden und den ihm vertrauten Menschen. Auf dem Friedhof in Habkirchen war sein Vater begraben, in Niedergailbach war er getauft, auf dem Schönhof und in Altheim aufgewachsen.

Mit Hilfe des dortigen Pfarrers und vor allem des Försters Franz-Georg Foliot wurde Nikolaus schulisch gefördert. Von 1811 bis 1818 besuchte er das Gymnasium am Bischöflichen Seminar in Mainz, studierte anschließend im dortigen Seminar. Weis wurde am 22. August 1818 in Mainz durch Bischof Joseph Ludwig Colmar zum Priester geweiht und feierte seine Primiz in Mainz. Colmar war der erste Bischof von Mainz nach dem Ende des Mainzer Erzbistums.

Schon während seines Studiums hatte er sich der Elsässer Gruppe, dem sogenannten Mainzer Kreis um Andreas Räß, dem späteren Bischof von Straßburg, angeschlossen. Gemeinsam mit ihm gründete er 1821 auch die Monatsschrift Der Katholik. Drei Jahre lang war Nikolaus Weis als Lehrer am Mainzer Seminar tätig.

1842 wurde er durch König Ludwig I. von Bayern als Bischof eingesetzt und am 10. Juli 1842 erfolgte die Bischofsweihe durch Erzbischof Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel in München.
 

 Der Künstler Edward von Steinle gab dem dargestellten Pfarrer die Gesichtszüge seines Freundes Nikolaus von Weis.,
Der Künstler Edward von Steinle gab dem dargestellten Pfarrer die Gesichtszüge seines Freundes Nikolaus von Weis.,

In seiner Zeit als Bischof widmete er sich unermüdlich dem organisatorischen, sozialen und spirituellen Wiederaufbau seiner Diözese. Er gründete 1852 u.a. das Institut der Armen Schulschwestern vom Heiligen Dominikus und bestätigte 1857 die Gründung der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie in Pirmasens durch Paul Josef Nardini. In Landstuhl gründete er ein Kinderheim.

Nikolaus von Weis gründete 1853 den ersten Dombauverein in Speyer. In seiner Amtszeit wurde der Dom von 1846 bis 1853 innen durch Johann von Schraudolph ausgemalt und die Westfassade bis 1858 renoviert.

Am 13. Dezember 1869 starb Bischof Nikolaus von Weis und wurde zwei Tage später im Dom zu Speyer beigesetzt. In der Trauerpredigt des Dompfarrers bezeichneter dieser Nikolaus Weis:"..als Ideal eines katholischen Bischofs."

In Speyer sind eine Straße und zwei Schulen (Nikolaus-von-Weis-Gymnasium, Nikolaus-von-Weis-Internatshauptschule) nach ihm benannt. In Landstuhl gibt es eine Straße und die "Bischof von Weis Stiftung" mit drei Einrichtungen (Private Berufsbildende Schule "Haus Nazareth", Kinderheim St. Nikolaus und Bischof-von-Weis-Schule), die seinen Namen tragen.

Der Speyerer Priester Dr. Jakob Weis und sein Großneffe Domkapitular Prälat Dr. Norbert Weis entstammen beide der Familie von Bischof Weis.

 

 

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 Bilder:-
- Vorschaubild: Bischof Nikolaus von Weis, Speyer (1865), Urheber: Speyer Diocese, gemeinfrei
- Nikolaus von Weis, Bischof von Speyer, Lithographie um 1850. Quelle: wikimedia commons, gemeinfrei.
- Landpfarrer trägt Viaticum übers Gebirge. Zeichnung von Edward von Steinle (1810-1886), Der Künstler gab dem dargestellten Pfarrer die Gesichtszüge seines Freundes Nikolaus von Weis. Quelle: wikimedia commons, gemeinfrei.

 

 

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