Saarland-Lese

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Unser Leseangebot

Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Luther im Himmel

Das jünste Gericht

Christoph Werner

Der große Reformator steht vor dem jüngsten Gericht; er ist angeklagt, auf Erden wahrhaft unchristlich gehandelt zu haben, da er Hexen, Juden und andere Gegner zu ersäufen oder zu pfählen empfahl. Nun muss er sich vor Gott rechtfertigen, warum er gegen das biblische Gebot der Nächstenliebe verstoßen habe.

Schnabels Restaurant

Schnabels Restaurant

Florian Russi

Gudd gess in Gersweiler

In unserer heutigen genormten Gastronomie bedeutet es schon etwas Besonderes, wenn man auf ein Restaurant trifft, in dem soweit wie möglich alles auf die individuellen Wünsche des Gastes ausgerichtet ist. Die Speisekarte wechselt in kurzzeitigem Rhythmus entsprechend den Jahreszeiten, den aktuellen Marktangeboten sowie den erwarteten Gästen. Einen Schwerpunkt bildet die saarländische Küche, die mehrfach preisgekrönt wurde.

Weinkeller
Weinkeller

„Hauptsach gudd gess“ ist ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Leitspruch der Saarländer. Alles, was bei Jürgen Schnabel auf den Tisch kommt, hat einen individuellen Charakter, eine klare Herkunft und eine ausgesuchte Qualität. Auch das benachbarte Elsaß, ebenfalls bekannt für seine gute Küche, kommt dabei zur Geltung. Nur ausgesuchte Lieferanten, namentlich bekannt und in ständigem Kontakt mit Jürgen Schnabel, dem Gastronomen, kommen zum Zuge. Wenn ein Bauer aus der Region anruft, dass der Kohlrabi in diesem Jahr besonders gut gediehen sei, oder dass er schlachtreife Perlhühner anzubieten habe, dann fährt Schnabel zu ihm und prüft das Angebot. Wenn es die Erwartungen erfüllt, finden sich in der Folge dann Perlhühner bzw. Kohlrabi auf der Speisekarte. Ein Leibgericht, so ist es der Wunsch vieler Gäste, darf aber nie in dem Angebot fehlen: „Schnabels Backfleisch im Grumbeerkiechelschenmantel auf in Butter geschwenktem Gemüse“.

Wintergarten
Wintergarten

Das Rezept dazu hat Jürgen Schnabel von seiner Uroma übernommen und von Siebenbürgen, seinem Geburtsland, mit an die Saar gebracht. Er kam als Kind ins Saarland, eignete sich schnell den saarländischen Dialekt an und absolvierte mehrere Ausbildungen in der Gastronomie. Zunächst heuerte er im Casino der Saarländischen Landesbank an, dann wagte er den Schritt in die Selbständigkeit und übernahm eine ehemalige Pizzeria im Saarbrücker Vorort Gersweiler. Die gestaltete er um in ein regionales Restaurant. Wichtig war ihm dabei die räumliche Struktur des früheren italienenischen Restaurants. Kein großer Speisesaal, sondern mehrere voneinander unabhängige Räume, in denen die Gäste unter sich sein und auch in kleinen Gruppen feiern können. Für solche Gruppen kann dann auch individuell gekocht werden.

Auch auf der Terrasse fühlt sich der Gast wohl
Auch auf der Terrasse fühlt sich der Gast wohl

Zum exquisiten Essen gibt es eine ausgesuchte Anzahl von Getränken. Mir und meiner Frau schmeckte als Aperitif der alkoholfreie „San Bitter“. Zum Essen hat man die Wahl zwischen dem selbst gebrauten Bier und erlesenen Weinen, vor allem aus dem Elsaß, aus Rumänien und Moldawien. Da kennt sich Jürgen Schnabel besonders gut aus und pflegt Kontakte zu ausgesuchten Winzern. Seine Weine wurden so populär, dass er zusätzlich einen florierenden Weinhandel aufbauen konnte.

Nicht unerwähnt bleiben soll auch die zuvorkommende Bedienung, die auch unseren braven Hund nicht unbeachtet ließ. All dies spricht sich herum und so wurden auch viele Prominente: so Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zu treuen Gästen.

Blick in Schnabels Weinhandlung
Blick in Schnabels Weinhandlung

Ich kannte das Restaurant bisher nicht. Ein Freund hat mich darauf aufmerksam gemacht. Die Fahrt nach Gersweiler hat sich gelohnt und ich werde mit Sicherheit wiederkommen. Der Name „Schnabels Restaurant“ ist passend, denn „schnabulieren“ bedeutet nach dem Duden: „genussvoll essen“.

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Internet: https://www.schnabels-restaurant.de/

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Fotos: Florian Russi

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Hauptstraße 24
66128 Saarbrücken-Gersweiler

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