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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


Gestaltungsoptionen für einen zukunftsfähigen Arbeits- und Gesundheitsschutz im Pflege- und Dienstleistungssektor

P. Fuchs-Frohnhofen, T. Altmann, S. Schulz, L. M. Wirth, M. Weihrich (Hg.)

Die Pflegebranche ist für die Arbeitsforschung aus mehrern Gründen pragmatisch: Es existieren hohe Belastungen, dabei auch nach wie vor erhebliche körperliche, doch vorallem psychische. Zusätzlich steht die Pfegebranche vor dem Problem, dass immer mehr pflegebedürftige Menschen einer sinkenden Anzahl von Pflegefachkräften gegenübersteht. In der Publikation werden die Ergebnisse einer Zusammenstellung von Verbundprojekten aus dem BMBF mit dem Förderschwerpunkt "Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen" bereitgestellt.

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Carl Johann Becker-Gundahl

Carl Johann Becker-Gundahl

Herbert Kihm

Blieskasteler Maler des Jugendstils und Impressionismus,

Gründungsmitglied der Münchener Secession

Carl Johann Becker-Gundahl wurde am 4. April 1856 in Blieskastel-Ballweiler (Blieskastel) geboren und starb am 16.November 1925 in München-Solln. Bevor wir das Leben und Werk dieses berühmten Sohnes der Stadt näher betrachten, ein kurzer Blick auf die künstlerische Epoche des sogenannten Jugendstils.

Der Jugendstil und die Zeit vor dem 1.Weltkrieg

Carl Johann Becker-Gundahl: Familie am Tisch (ca. 1900)
Carl Johann Becker-Gundahl: Familie am Tisch (ca. 1900)

Der Jugendstil oder Art nouveau (auch Secessionsstil) ist ein kunstgeschichtlicher Zeitabschnitt an der Wende des 19. zum 20.Jahrhundert, zeitlich demnach dem Fin de siègle zugeordnet. Diese Zeit war geprägt von einem Schwanken zwischen Aufbruchsstimmung, Zukunftseuphorie, diffuser Zukunftsangst und Regression, Endzeitstimmung, Lebensüberdruss, Faszination von Tod und Vergänglichkeit, Leichtlebigkeit, Frivolität und Dekadenz. Eine allgemeine Krise ergriff die maßgebenden Gesellschaftsschichten, weil Grundwerte des sozialen Lebens gefährdet schienen. Als Überreaktion der europäischen Führungsschichten auf die Krisenerscheinungen und in einer „großen Angst, die unter den Herrschenden umging“ vollzog sich eine kontinuierliche militärische Aufrüstung (Zeit vor dem 1.Weltkrieg).

Vor allem in der Kunst des Jugendstils, der als Überwindung des übermächtigen Historismus gesehen wurde, zeigte sich eine paradoxe gleichzeitige Hinwendung zum Elitären wie zum Populären. Der Impressionismus wie die Spätromantik in der Musik und die ersten Anfänge der Avantgarde in allen Sparten der Künste sind ebenso in der Zeit des Fin de Siècle entstanden.

Die Stilrichtung des Jugendstils selbst endete mit Beginn des 1. Weltkrieges nach allgemeiner Auffassung. Kennzeichen des Jugendstils sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Elemente und die Aufgabe von Symmetrien (s. auch Kontorhausviertel auf Hamburg-Lese.de).

Plakat für die VII. Internationale Kunstausstellung München 1898
Plakat für die VII. Internationale Kunstausstellung München 1898

In München wurde die damalige Kunstszene dominiert durch den Malerfürsten Franz von Lehnbach (1836-1904) mit seinem traditionellen Kunststil. Lenbach war seit 1879 Präsident der Künstlergenossenschaft Allotria, die zu einer bestimmenden Größe im Münchner Künstler- und Gesellschaftsleben wurde. In die Allotria konnte man nicht eintreten, man wurde eingeführt. Neben bildenden Künstlern, Musikern und Theaterleuten gehörten ihr hohe Beamte, Offiziere, Advokaten und Bankiers an.

Um dieser Situation entgegen zu wirken, wurde am 4. April 1892, im Vorfeld der Weltausstellung in Chicago, der Verein bildender Künstler Münchens Secession e.V. gegründet, ihr folgten 1897 die Wiener Secession und 1898 die Berliner Secession. Der Name leitet sich von dem lateinischen Begriff "secessio“ für Trennung, Abspaltung ab und sollte die Abwendung vom dominierenden traditionellen Kunstbetrieb unterstreichen.

Leben und Werk Becker-Gundahls

Carl Johann Becker, der sich später nach seiner Großmutter Anna Barbara Gundahl einen Namenszusatz zulegte, erlernte auf Wunsch des Vaters das Schreinerhandwerk. 1875 trat er in die Münchner Akademie ein. Nach weiterenAusbildungsstationen in Deutschland, kehrte er 1882 nach München zurück. Er entwickelte einen Monumentalstil, der ihn zu einem der erfolgreichsten Münchner Wandmaler seiner Zeit machte. Für sein Gemälde der „Austräglerin“ wurde er in Berlin mit dem Großen Staatspreis ausgezeichnet. Ab 1900 arbeitete er an großen Fresken und Mosaiken in vielen Kirchen, so z. B. in St. Maximilian in München-Solln, in der Kriegergedächtniskapelle in Jockrim/Pfalz oder in St. Anna in München.

1906 wurde Becker-Gundahl zum Professor für Zeichnen und Monumentalmalerei an der Münchner Akademie der Künste berufen, wo er bis 1924 unterrichtete. Zahlreiche bekannte Künstler zählen zu seinen Schülern.

Becker-Gundahl starb 1925 in München-Solln und wurde auf dem dortigen Waldfriedhof Solln bestattet.

Ehrungen

In München-Solln sowie in seinem Heimatort Blieskastel-Ballweiler wurden Straßen nach ihm benannt, in Ballweiler trägt die Grundschule seinen Namen.


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Bildquellen:
- Vorschaubild: Porträt des Malers Carl Johannes Becker-Gundahl. Quelle: Website des Saar-Pfalz-Kreises
- "Familie am Tisch". Ölgemälde von Carl Johann Becker-Gundahl, ca. 1900. Quelle: wikimedia commons (gemeinfrei).
- Plakat von Secessionsmitglied Franz von Stuck für die VII. Internationale Kunstausstellung München, organisiert von der Münchner Künstlergenossenschaft und der von ihr abgespaltenen Gruppe Münchener Secession. Das mit goldenen Lettern verzierte Plakat enthält den Text: „Künstler Genossenschaft. Secession. Muenchen 1897. Unter dem allerhöchsten Protectorate seiner Kgl. Hoheit des Prinz Regenten Luitpold von Bayern. VII. Internationale Kunstausstellung. Im K. Glaspalaste veranstaltet von der Münchener Künstlergenossenschaft im Verein mit der Secession. Vom 1. Juni bis Ende Oktober.“ Quelle: Westermanns Monatshefte 1898, via wikimedia commons, (gemeinfrei).
- Foto-Porträt Carl Johannes Becker-Gundahl. Frank Eugene, 1907, Fotomuseum im Münchner Stadtmuseum. Quelle: Quelle: Matrikel-Datenbank der Akademie der Bildenden Künste München.

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