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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Frank Meyer

Es war mir ehrlich gesagt völlig egal

 „Ich ging zur Beerdigung. Denn immerhin war ich es ja, der ihn erschlagen hatte.“

Sie schlagen sich so durch — die Jungs in Frank Meyers Geschichten. Dabei lassen sie sich von weiblichen Hosenanzügen beirren, stellen ihre grenzenlose Coolness beim Moped-Trinken unter Beweis und sorgen dafür, dass der Großvater fast die Sportschau verpasst.

Friedenskapelle Oberperl-Merschweiller

Friedenskapelle Oberperl-Merschweiller

Ferdinand Luxenburger

Jedes Jahr wird ein dreisprachiger Friedensgottesdienst gefeiert
Jedes Jahr wird ein dreisprachiger Friedensgottesdienst gefeiert

Es ist heute schon fast vergessen, dass Deutsche und Franzosen sich einmal als „Erbfeinde" betrachteten. Gott sei Dank, möchte man sagen, denn das Ergebnis dieser Feindschaft waren immerhin zwei Kriege, die die Welt verändert haben.

Aber auch das Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen hat sich nach dem letzten Weltkrieg gewaltig verändert, nicht zuletzt dank zweier großer europäischer Staatsmänner, Konrad Adenauer und Charles de Gaule, die beide tief in ihrem christlichen Glauben verwurzelt waren. Sie haben mit dem dritten großen Europäer dieser Zeit, Alcide De Gasperi, den Grundstein für eine beispiellose Friedensperiode auf unserem Kontinent gelegt, was heute als selbstverständlich gilt und deshalb oft nicht angemessen gewürdigt wird. Einer ihrer Leitgedanken war die Aussöhnung des europäischen Kontinents, dessen gemeinsame Kultur auf die gemeinsamen christlichen Wurzeln zurückgeht.

Ein Grenzstein, der zum Frieden mahnt
Ein Grenzstein, der zum Frieden mahnt

Für die Menschen im Saar-Mosel-Grenzraum zwischen Deutschland und Frankreich war der Nationalismus am Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schwer zu ertragen und die Trennung wurde auf beiden Seiten als schmerzlich empfunden. Denn seit je her gab es Bindungen und Verbindungen über die Grenzen hinweg, denn man hat eine gemeinsame Sprache, das Moselfränkisch, eine gemeinsame Vergangenheit und einen gemeinsamen Glauben.

Die „staatlich verordnete″ Feindschaft haben die Menschen der Grenzregion längst überwunden und als beeindruckende Demonstration für das friedliche Zusammenleben der beiden Völker eine Friedenskapelle erbaut. Sie soll nach ihrem Willen aber noch mehr sein. Sie soll ein Mahnmal für den Frieden zwischen den europäischen Völkern sein, die sich in den vergangenen Jahrhunderten unzählige Male bekriegt haben.

Die Initiative zur Friedenskapelle ging bezeichnender Weise von den Bürgern aus dem saarländischen Perl und Oberperl und dem lothringischen Merschweiller aus. Sie haben selbst das bemerkenswerte Bauwerk im Niemandsland, in einem Landstreifen, der weder Deutschland noch Frankreich gehört, zwischen zwei Grenzsteinen von 1830 errichtet. Die beiden Kommunen Perl und Merschweiller haben die Materialkosten übernommen.

Wie sehr die Region unter den Kriegen gelitten hat wird durch einen der Grenzsteine deutlich, der an den Dreißigjährigen Krieg, die Reunionskriege, die Französische Revolution und an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnert.

Am 8. August 1999 wurde die Friedenskapelle von Dechant Jansen aus Perl unter der Mitwirkung französischer und deutscher Geistlichen eingeweiht. Anschließend lud die Gemeinde Merschweiller zum einem Fest der Begegnung ein.
Auf einer Tafel in der Kapellle sind die Namen der Erbauer festgehalten
Auf einer Tafel in der Kapellle sind die Namen der Erbauer festgehalten

 

Seitdem wird jedes Jahr Mitte August ein dreisprachiger Friedensgottesdienste gefeiert, an dem regelmäßig mehrere hundert Menschen aus der Ganzen Region teilnehmen. Zelebriert wird die Messe von Priestern aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Die Gottesdienstbesucher beten gemeinsam in Deutsch, Französisch und Luxemburgisch für den Frieden in Europa und in der ganzen Welt.

FriedenskapelleBesucher aus der ganzen Region kommen zum GottesdienstPriester aus drei Länder zelebrieren den FriedensgottesdienstDer Innenraum der FriedenskapelleDie Namen der Opfer der beiden Weltkriege aus Perl und MerschweillerSchilder in Merschweiller weisen auf die Friedenskapppelle hinDie Ankündigung  der Friedenmesse 2009 im Amtsblatt der Gemeinde Perl

 

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Fotos: Ferdinand Luxenburger

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