Hat der große Stauferkaiser (geb. ca. 1122, gest. 1190 im Fluss Saleph in der heutigen Türkei) etwas mit dem Saarland zu tun? Und ob! Dieser Mann ließ im Jahr 1168 Saarbrücken zerstören!
Friedrich war der Sohn des Schwaben-Herzogs Friedrich „des Einäugigen" und dessen Frau Judith. Der Vater entstammte dem Geschlecht der Staufer, die Mutter dem der Welfen. Beide Häuser waren untereinander verfeindet und kämpften gegeneinander um die Vorherrschaft in den deutschen Landen. Bevor der spätere Kaiser zehn Jahre alt war, starb seine Mutter. Daraufhin heiratete sein Vater in zweiter Ehe die Gräfin Agnes von Saarbrücken. Sie war eine Tochter des Grafen Friedrich von Saarbrücken und die Schwester von dessen Nachfolger Simon I. So wurde dieser zum Stiefonkel Barbarossas.
Verwandtschaftliche Bande spielten in der damaligen Zeit eine bestimmende Rolle in Politik und Gesellschaft. Heiraten und Erbfolgen entschieden darüber, unter wessen Herrschaft ganze Ländereien und deren Bewohner kamen. Simon I., Graf von Saarbrücken, war hin- und hergerissen zwischen seiner Gefolgschaftstreue zu Barbarossa und der zu seinem Onkel Adalbert I. von Mainz, der dort Erzbischof und einer der mächtigsten Kirchenfürsten war.
Friedrich Barbarossa war 1152 deutscher König und 1155 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs geworden. Meistens unterstützte Simon ihn und seine Politik. Doch als dies einmal nicht so war und sich der Stiefonkel beim Kampf um Macht und Einfluss auf die Seite des geistlichen Verwandten gestellt hatte, ließ Barbarossa im Jahr 1186 Simons Residenzstadt Saarbrücken zerstören.
Der alte Kaiser sitzt der Sage nach seit mehr als 800 Jahren im Berg Kyffhäuser und wartet auf seine Wiederkehr. Die Saarbrücker sollten zuvor die Bedingung stellen, dass er ihre Stadt diesmal in Ruhe lässt.
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